Die Tat war Teil einer Serie von Explosionen, die im Sommer und Herbst Köln und die Region erschütterte.
Drogenkrieg in KölnPolizei fahndet mit Fotos nach Verdächtigem der Explosion in Zündorf
Mit Aufnahmen aus einer Überwachungskamera fahndet die Polizei nach einem dunkel gekleideten Mann, der im Verdacht steht, in der Nacht zum 12. August 2024 die Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Zündorf verursacht zu haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, soll der Tatverdächtige nach Auswertung der Videoaufnahmen und Zeugenangaben nach der Explosion gegen 3 Uhr in Richtung der Tankstelle auf der Schmittgasse gelaufen sein.
Durch die Explosion im Dahlienweg waren mehrere Wohnungstüren und Fenster beschädigt worden. Verletzt wurde damals niemand. Gegen kurz vor 3 Uhr hatte die Explosion in Zündorf Bewohner und Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Sie sei hochgeschreckt, habe aus dem Fenster gesehen und eine Menschentraube vor dem Haus erkannt, schilderte eine Frau damals dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie habe aber gedacht, sie träume und sei wieder eingeschlafen.
Die Tat war Teil einer Serie von Explosionen, die im Sommer und Herbst Köln und die Region erschütterte, deswegen liegt der Fall auch bei der dafür eingens gegründeten Ermittlungsgruppe (EG) „Sattla“. Zeugen, die Hinweise zum Gesuchten geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den Ermittlern zu melden.
Kalker Bande Ausgangspunkt des Drogenkriegs
Hintergrund der Explosionsserie waren Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden. Im Zentrum der Ermittlungen steht der Kalker Drogenboss Samir A. (Name geändert). Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll er die Fäden in der brutalen Auseinandersetzung gezogen haben, die mit dem Diebstahl von 350 Kilogramm Cannabis aus einer Halle in Hürth ihren Anfang genommen hatte. Ein niederländisches Drogenkartell, von der der Stoff ursprünglich stammte, soll er zur Unterstützung angeheuert haben, um die Drogen wiederzuerlangen.
Es folgten Geiselnahmen und mehr als ein Dutzend Sprengstoffanschläge vor Geschäften und Wohnungen unter anderem in Köln, Düsseldorf und Duisburg. Von der Machart her ähnelten die selbstgebastelten Sprengsätze jenen Modellen, die auch die Drogennetzwerke in den Niederlanden benutzen, um Rivalen einzuschüchtern oder Geld einzutreiben. 18 Personen hat die Polizei in dem Komplex mittlerweile festgenommen, darunter auch Samir A. Ihn nahmen Polizisten im Oktober auf dem französischen Flughafen Paris-Orly festgesetzt. Derzeit läuft das Auslieferungsverfahren gegen ihn.