Im Zündorfbad gibt es viel Platz zum Entspannen, wenig Platz zum Schwimmen. Was ist Top und was ist Flop in dem Freibad? Hier kommt der Test.
Kölner Freibad-TestDas Zündorfbad ist perfekt für Urlaubstage daheim
Der Sommer in Köln ist längst angekommen und an vielen Tagen ist es wirklich heiß in der Stadt. Die perfekte Abkühlung bietet dann natürlich ein Sprung ins Wasser. Und wo geht das besser als in einem der sieben derzeit geöffneten Kölner Freibäder? Doch wir haben uns gefragt: Was bieten das Zündorfbad, das Stadionbad und Co. seinen kleinen und großen Gästen? Wie viel Spaß kann man haben, welche Kinderbecken haben Schatten und ganz wichtig: Wie schmecken und was kosten die Freibad-Pommes in Köln?
Im großen Freibad-Test des „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben wir die Bäder in den Kategorien Spaßfaktor, Kinderfreundlichkeit, Sportfaktor, Pommes, Erholung und Allgemeines (dazu gehören Eintrittspreis, ÖPNV-Anbindung und Sauberkeit) getestet. Am Ende wird es kein Ranking geben, sondern ein Fazit zu jedem Freibad. Jetzt ist das Zündorfbad an der Reihe.
Das Zündorfbad am Erholungsgebiet Groov in Köln-Porz
Das Zündorfbad könnte auch Zündorfpark heißen, so viel Grünfläche gibt es hier. Es liegt ganz nah am Rhein in dem Erholungsgebiet Groov: der Freizeitinsel im Kölner Süden. Auf einer Gesamtfläche von 29.335 Quadratmetern kann in dem Kombibad aus Hallen- und Freibad geplanscht werden. Das Freibad besteht aus einem kleineren und einem mittelgroßen Becken, plus einem Kinderbecken und einer gigantischen Liegefläche. Sogar einen Grill gibt es hier.
In dem Freizeitbecken im Außenbereich des Zündorfbades wurde jeder Zentimeter der kleinen Fläche genutzt. Eine offene, im Hallenbad startende Rutsche ist das klare Highlight. Sie ist relativ breit, sodass man beim Rutschen hin und her schaukelt und das viele Wasser schiebt ordentlich an. Am Becken angekommen, springt man beinahe vom Ende der Rutsche ins Wasser. „Die Rutsche ist super cool, ich war in der ersten Woche der Ferien schon dreimal hier“, erzählt der 13-jährige Felix Michels bei unserem Besuch.
Der Spaßfaktor im Zündorfbad
Außerdem gibt es eine Art kleine Höhle am Rand des Beckens, abgetrennt durch einen Vorhang aus Wasserstrahlen, die an einen Sommerregen erinnern. Das zweite Becken ist ganz leer, es gibt weder Schwimmbahnen noch Sprungbretter oder ähnliches und es wird absteigend tiefer. Einige Besucher könnte dieses Becken sicherlich langweilen. Aber wir mögen es, denn wir haben endlich viel Platz zum Handstand üben oder zum Tauchen. Und wer doch unbedingt springen möchte, der findet drinnen im Hallenbad ein Drei- und ein Ein-Meter Sprungbrett.
Kinderfreundlichkeit im Zündorfbad in Köln-Porz
Für kleine und große Kinder gibt es einiges zu entdecken im Zündorfbad. Das Kinderbecken ist geteilt in zwei Bereiche und hat sogar zwei Rutschen, einen großen Wasserpilz und kleinere wasserspeiende Tiere. Bei unserem Besuch zur Mittagszeit war in einem Becken schon etwas Sand am Boden, denn der große Sandkasten ist nur wenige Schritte entfernt. Dieser hat im Gegensatz zu den Kinder-Planschbecken auch einen großen Sonnenschutz. Der Kleinkinderbereich ist durch Büsche von den tiefen Becken abgetrennt und übersichtlich gestaltet.
Ein paar Meter weiter gibt es einen großen Spielplatz mit Schaukeln, Reifenschaukeln, einem Wasserspielplatz und einem Karussell. Im großen Becken, das ein Nichtschwimmer-Becken ist, treffen wir Viktoriia Vernyhora. Sie ist mit ihrem Sohn Max aus der Ukraine nach Köln gekommen und zeigt ihrer Freundin Daria und deren Tochter Florencia aus Kiew das Zündorfbad: „Hier ist es toll für die Kinder, die lernen zu schwimmen und es gibt viel zu tun hier.“
Der Sportfaktor im Zündorfbad
Unter freiem Himmel kommen Sportfreunde im Zündorfbad nur an Land auf ihre Kosten. Die große Liegefläche bietet neben einem Volleyball-Feld auf dem Rasen und einem riesigen Fußballfeld auch drei neu-bezogene Tischtennisplatten. Außerdem ist die Liegefläche so groß, dass ungehindert Beachball oder Frisbee gespielt werden kann.
Das hat auch Kölner Kaspar, der in Zündorf aufgewachsen ist, mit seinem Sohn Balthasar während seines Freibad-Besuches noch vor: „Dadurch, dass es so weitläufig ist, kann man echt viel machen, ich hab jetzt mal ein Frisbee dabei und will Balthasar das beibringen.“ Wer im Wasser sportlich sein will, kann das nur im Hallenbad sein, da gibt es abgetrennte Bahnen – das finden wir etwas schade.
Erholung im Kölner Zündorfbad
Das Flair des Erholungsgebietes Groov spürt man auch im Zündorfbad. Die Weitläufigkeit des Geländes und die vielen Bäume sorgen für Entschleunigung und Nähe zur Natur. Im Freizeitbecken gibt es passend dazu auch einen abgetrennten Whirlpool-Bereich – allerdings mit wenig Sprudel – und zwei Wasserspeiern, die sehr pointiert Wasserstrahlen spritzen. Damit lässt sich perfekt die ein oder andere Verspannung lösen.
Durch den vorhandenen großen Standgrill würde es uns nicht wundern, wenn der Geruch nach gegrilltem Gemüse und Würstchen bei einigen Besucherinnen und Besuchern Urlaubsgefühle auslöst. Wann genau der Grill in Betrieb genommen werden darf, konnte uns bei unserem Besuch aber keiner sagen. Auch die kostenlosen Holzliegen um das Freizeitbecken herum machen Lust auf einen entspannten Tag.
Die (ungesalzenen) Pommes im Zündorfbad in Köln-Porz
Die Pommes-Bude ist direkt auf der Terrasse, die das größere Becken im Erdgeschoss mit dem höher gelegenen Freizeitbecken verbindet. Hier kostet eine kleine Pommes mit Mayo 4 Euro. Im Vergleich zu den anderen getesteten Schwimmbad-Pommes ist das die kleinste Portion. Die Mayo gibt es leider nur in einem Tütchen und unserer Meinung nach fehlte an den Pommes einiges an Salz oder Pommes-Gewürz. Schade, denn ansonsten waren sie super knusprig!
Allgemeines zum Zündorfbad
Der Eintritt: 5,80 Euro für Erwachsene und 4,10 Euro für unter 18-Jährige. Kinder unter sechs Jahren zahlen 0,50 Euro. Eben wie bei allen getesteten Freibädern der Köln-Bäder. Ermäßigungen für Schülerinnen und Schüler gibt es nicht. Im Zündorfbad finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis ganz fair.
Das Freibad ist mit der KVB Linie 7 bis zur Haltestelle Zündorf oder mit der Linie 164 bis Zündorf Kirche oder Altersheim gut zu erreichen. Die Autofahrenden haben hier besonders Glück: Ein riesiger kostenloser Parkplatz sorgt für entspanntes Parken direkt am Eingang.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches gegen Nachmittag waren die Becken und Sanitätsanlagen sauber. Negativ aufgefallen ist uns jedoch, dass auf dem weitläufigen Gelände viel Müll lag.
Unser Fazit: Wer einen Tag Urlaub braucht, sollte ins Zündorfbad gehen
Die ausgiebigen Kinderspielmöglichkeiten und der vorhandene Erholungsfaktor sorgen für einen schönen Freibadtag bei kleinen und großen Gästen. Diejenigen, die kommen, um Sport zu treiben, müssen zum Bahnen-Schwimmen zwar eventuell ins Hallenbad, finden jedoch auf der Wiese genug Sportmöglichkeiten zum Auspowern.
Leider sind die Becken, vor allem im Verhältnis zur Gesamtfläche, ein bisschen klein und durch eine Treppe, und einem damit verbundenen längeren Weg, voneinander getrennt. Für Eltern könnte es da manchmal schwierig werden, ihre Kinder im Blick zu behalten. Trotzdem hat uns das Zündorfbad inmitten eines Erholungsgebietes sehr gut gefallen. An das Urlaubsfeeling wie im Lentpark Freibad kommt es zwar nicht ganz, aber wir waren nach dem Tag sichtlich erholt. Unser Tipp: Bringt Salz und Müllbeutel mit!
Zündorfbad, Rankgasse 10A, 51143 Köln, ob und wann das Bad geöffnet hat, verrät die Bäderampel der Stadt Köln.