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Radfahrstreifen in KalkVerkehrsprobleme führen zu Diskussionen

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Ascan Egerer, Silke Stach-Reinartz und Klaus Harzendorf (v.l.) 

Kalk – Der breite, durchgezogene Strich spricht eigentlich eine deutliche Sprache: Kürzlich wurde am Beginn der Kalker Hauptstraße in Höhe der Einmündung des Walter-Pauli-Rings ein Radstreifen angelegt, den dürfen Kraftfahrer nicht überqueren. Doch auf Twitter wurde ein Video hochgeladen, auf dem zu sehen ist, wie gleich zwei KVB-Busse in kurzem Abstand diese Linie überfahren und den geraden Weg zu ihrer knapp 30 Meter entfernten Haltestelle nehmen. Optimal sei das ohnehin nicht, so ein Kommentator auf Twitter, weil die Busse dann zumindest für die Dauer ihres Halts auf dem Radstreifen stehen und somit die Radfahrer zum Warten zwinge: „So blockieren sich die umweltfreundlichen Verkehrsmittel gegenseitig.“ Ungeduldige und risikobereite Radfahrer könnte das außerdem dazu verführen, nach links auf die Fahrbahn für den Kraftverkehr auszuweichen.

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Aber das vordringliche Problem ist das Überfahren der durchgezogenen Linie durch die Busse. Ein klarer Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung, der erhebliche Gefahren mit sich bringen kann, wenn etwa Radfahrer an dieser Stelle auf den ihnen vorbehaltenen Streifen einschwenken möchten. Zusätzlich befürchtet ein Kommentator, dass sich der übrige Kraftverkehr ein Beispiel an den Busfahrern nehmen könnte: „Die Pkw fahren halt einfach wie die Entlein dem großen Auto hinterher.“ Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat sich in dieser Sache bereits an die Verwaltung gewandt. „Solche Rückmeldungen sind wichtig für uns, wir stehen in ständigem Austausch mit dem ADFC“, betont Ascan Egerer, Mobilitäts-Dezernent der Stadt. Schließlich sei es der Verwaltung ernst mit der Mobilitätswende. „Wir sind wegen der durchgezogenen Linie auch schon im Gespräch mit der KVB.“

Die Busfahrer müssen sich an die veränderte Lage gewöhnen

Das Unternehmen müsse seine Fahrer auf die veränderte Lage hinweisen: Der Radweg sei ja bewusst vom Gehweg auf die Straße verlegt worden, um mehr Platz und Sicherheit zu schaffen, nicht nur für Radfahrer, die nun nicht mehr plötzlich sich öffnenden Pkw-Türen ausweichen müssen, sondern auch für Fußgänger, die den breiteren Gehweg nun ganz für sich haben. „Die Busfahrer müssen sich natürlich auch noch an die veränderte Lage gewöhnen“, so Egerer. „Wir werden das weiter beobachten“, ergänzte Klaus Harzendorf, scheidender Leiter des Amts für Straßen und Radwegebau, dem vormaligen Amt für Straßen und Verkehrstechnik. „Wenn die Busfahrer sich nicht an die Regeln halten, müssen wir den neuen Radstreifen mit baulichen Mitteln sichern.“

Ascan Egerer, Klaus Harzendorf und dessen Nachfolgerin Silke Stach-Reinartz hatten sich eigentlich mit einigen Verwaltungsmitarbeitern an der Kalk-Mülheimer Straße verabredet, um ein gelungenes Beispiel für die Mobilitätswende in Augenschein zu nehmen. Dort wurde in den vergangenen Wochen auf einem rund 400 Meter langen Abschnitt zwischen Kalker Hauptstraße und der Kreuzung mit der Höfestraße ebenfalls der Radverkehr auf die Fahrbahn verlagert – Richtung Buchforst als unterbrochener Schutzstreifen, der vom Kraftverkehr notfalls mitbenutzt werden darf, Richtung Kalker Hauptstraße als Radstreifen mit durchgezogener Linie. Dafür wurde die früher zweispurige Fahrbahn für den Kraftverkehr in der Einbahnstraße auf eine durchgängig mindestens 2,75 Meter breite Spur reduziert.

Die Umgestaltung kostete 56000 Euro

Auf dem früheren Radweg, der gefahrenträchtig zwischen Gehweg und Parkplätzen angelegt war, können nun die Pkw abgestellt werden, dabei gingen einige Parkplätze verloren. Die Beete indes bleiben an Ort und Stelle: „Die Kosten für die Umgestaltung waren mit rund 56 000 Euro relativ günstig“, so Harzendorf. In Kürze sollen noch Abstellanlagen für insgesamt 75 Räder an den Kreuzungen und Straßeneinmündungen aufgestellt werden. Der Abschnitt zwischen Höfestraße und Wipperfürther Straße soll nun im Interesse des Radverkehrs auf ähnliche Weise verbessert werden. Die Entwürfe für diesen zweiten Bauabschnitt hat die Verwaltung der Bezirksvertretung Kalk und den Fahrradverbänden bereits am „Runden Tisch Radverkehr“ vorgestellt. Noch in diesem Jahr sollen diese Pläne von den politischen Gremien beschlossen werden. Und wird die durchgezogene Linie des Radstreifens auf der Kalk-Mülheimer Straße denn von allen Kraftfahrern respektiert? Klaus Harzendorf formuliert es vorsichtig: „Die durchgezogene Linie wird häufig beachtet.“