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Angst vor SchädenMülltonnenbrände im Wohnpark Bayenthal beunruhigen Bewohner

Lesezeit 3 Minuten
Verbrannte Müllcontainer im Wohnpark Bayenthal

Mehrfach brannten in den vergangenen Jahren Müllcontainer im Wohnpark Bayenthal, zuletzt Ende September.

In den letzten zwei Jahren musste die Feuerwehr 13 Mal Müllcontainer im Wohnpark Bayenthal löschen. Den Bewohnern macht das Angst.

Geschmolzenes Plastik, abgefackelte Müllcontainer, verkohlter Müll – noch Tage nach dem Brand in einer Müllanlage im Wohnpark Bayenthal hängt ein stechender Geruch in der Luft. In der Nacht zum 20. September war ein Feuer in den Müllcontainern vor der Krohstraße 4 ausgebrochen.

Bewohner riefen die Feuerwehr, die konnte das Feuer löschen. „Die Flammen haben richtig hochgeschlagen, das war schon unheimlich“, erzählt Karl-Heinz Theißen, der im Nachbargebäude lebt. Auch die Polizei war vor Ort, es wird Brandstiftung vermutet, ein Täter konnte jedoch nicht gefasst werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Müllcontainer im Wohnpark Bayenthal brannten. Allein in diesem Jahr musste die Feuerwehr achtmal wegen brennender Abfalltonnen anrücken und fünfmal im Jahr 2023. Im Wohnpark gibt es rund 620 Wohnungen, auf verschiedene Hochhäuser verteilt. An sieben Müllplätzen, die sich in der Grünalge nahe der Wohngebäude befinden, können die Bewohner ihren Müll entsorgen.

Brennende Container im Wohnpark Bayenthal: Bewohner wollen Einhausung für Müll

Die Sorge wegen der häufigen Brände ist bei den Bewohnern groß. „Wir haben wirklich Angst, dass das Feuer einmal auf die Bäume oder die Gebäude überschlagen könnte“, sagt Helgard Heckendorff, die in der Krohstraße 4 lebt.

Schon mehrfach regten die Mieter bei der Verwaltung und dem Eigentümer des Wohnparks an, die Müllplätze einzuhausen und mit einem Schloss zu versehen, um sie so nur für Berechtigte zugänglich zu machen. „Das ist seit Jahren Thema, das haben wir schon vorgeschlagen, als hier noch die Vonovia drin war“, berichtet Theißen. Das Bochumer Wohnungsunternehmen hatte den Wohnpark 2003 gekauft. 2022 übernahm ihn die Deutsche Invest GmbH. Seit Juli ist die Wertgrund Immobilien AG mit der Verwaltung der Wohnanlage betraut.

„Leider kommt es immer wieder vor, dass die Müllplätze Ziel von Vandalismus und Brandstiftung werden. Insbesondere die Brandstiftungen sind für die Bewohnerinnen und Bewohner und auch für uns sehr problematisch“, erklärt die Wertgrund auf Nachfrage. Dabei handle es sich keineswegs um Bagatellen, sondern um Straftaten, die auch immer bei der Polizei angezeigt worden seien, lässt sie wissen.

Die Einhausung von Abfallanlagen sei eine Möglichkeit, die bereits in der Vergangenheit geprüft und diskutiert worden sei. „Grundsätzlich stehen wir solchen Maßnahmen offen gegenüber. (…) Allerdings bietet auch die Einhausung keine hundertprozentige Sicherheit, dass es nicht wieder zu Brandstiftungen kommt“, so die Wertgrund.

Müllcontainer Wohnpark Bayenthal: Absperrvorrichtungen und Brandmelder geplant

Darüber hinaus seien nicht alle Anlagen für eine Nachrüstung geeignet beziehungsweise diese wäre mit erheblichen Kosten verbunden, teilt die neue Verwalterin mit. Zudem befürchte man, die Einhausung könnte zu einer möglichen Beeinträchtigung der Bewohner führen, wenn die Müllplätze nur noch schwer erreichbar wären.

„Dennoch wollen wir überall dort, wo es möglich ist, entsprechende Absperrvorrichtungen vorsehen“, erklärt die Wertgrund. Zudem prüfe man die Möglichkeit, Brandmelder in der Nähe der Müllcontainer zu installieren, insbesondere dort, wo die Müllcontainer direkt an die Wohnbebauung angrenzen.

Die Feuerwehr Köln hält eingehauste Müllanlagen allgemein für sinnvoll. „Aus brandschutztechnischer Sicht stehen Mülltonnen am besten in von den Gebäuden und Vegetation abgesetzten Einhausungen. Durch Schlösser an den Müllbehältern oder abgeschlossene Umzäunungen etc. wird die Gefahr des unbefugten Zugangs und der Brandstiftung deutlich gemindert“, erläutert sie.

Die Polizei Köln informiert auf Nachfrage, dass auch sie wegen brennender Mülltonnen mehrfach zu Einsätzen in den Wohnpark Bayenthal gerufen wurde. Bisher konnte nur einmal – im Jahr 2022 – ein Täter ermittelt werden.