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„Das Schlagloch bedroht mein Leben“Kölner Radlerin schreibt wütenden Facebook-Post

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Schlangenlinien muss Maren Friedländer mit ihrem Rad fahren, vorausgesetzt sie sieht die vielen Löcher in der Fahrbahn in der Bayenthaler Hölderlinstraße rechtzeitig. 

Köln-Bayenthal – „Hat man als Steuern zahlender Bürger eigentlich zum neuen Jahr einen Wunsch an seine Stadt frei? Also, ich hätte viele, aber ein ganz persönlicher ginge an die für Verkehr zuständige Kölner Dezernentin Andrea Blome. Köln hat viele Löcher, aber eines davon bedroht mein Leben.“ Mit diesen Worten beginnt Maren Friedländer einen Facebookpost, den sie auf verschiedenen Stadtteil-Gruppen geteilt und damit nicht wenige Reaktionen hervorgerufen hat.

Die meisten Facebook-User bestätigen Friedländers Ärger. Bei der Stadt nachgefragt, welche Antwort Andrea Blome denn parat hätte, heißt es: „Wenn Frau Blome auf jeden Facebookpost reagieren würde, in dem sie angesprochen wird, käme sie nicht dazu, ihren Job zumachen.“

Friedländer ist passionierte Radfahrerin. „Ich erledige alles mit dem Rad, fahre häufiger Richtung Innenstadt aber auch bis nach Rodenkirchen. Seit Jahren ärgert mich der Zustand der Straßen und Radwege. Aber was ich Anfang der Woche entdeckt habe, macht mich fassungslos.“

Asphaltloch in der Goltsteinstraße

Auf der Goltsteinstraße schräg gegenüber des Goltsteinforums, hat sich eine gefährliche Stolperfalle für Radfahrer aufgetan, nachdem mehrere Wochen lang Bauzäune die Stelle absperrten. „Es ist die Hinterlassenschaft eines Straßenbaukommandos. Erst wurde irgendein sicher wichtiger Krater gebuddelt, dann monatelang mit Barrieren abgesperrt; danach wurde eine etwas geizig bemessene Kanne Teer verschüttet. Die hat aber nicht gereicht, so dass nun ein Loch entstanden ist“, sagt Friedländer.

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Offenbar frisch "geflickt" wurde das Loch an der Goltsteinstraße. Doch direkt sind tiefe Spuren im noch frischen Teer zu sehen.

Wird sie von Autofahrern überholt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit ihrem Rad durch das Loch zu holpern. „Besonders gefährlich ist es bei Dunkelheit und dunkel ist es zurzeit eigentlich immer“, sagt die Bayenthalerin auf dem Weg zur besagten Stelle.

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Dort angekommen, kann sie ihren Augen kaum trauen: Das Loch ist weg. „Hier wurde offenbar aktuell wieder ein Eimer Teer ausgeschüttet“, sagt sie und zeigt auf Radspuren im Asphaltstück. „Mal schauen, wie lange es dieses Mal hält.“ Insgesamt sei Bayenthal ein einziger Flickenteppich.

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Der Gehweg an der Hölderlinstraße in Bayenthal weist stellenweise erhebliche Beschädigungen auf. 

Auch Fußgänger sind in Bayenthal gefährdet

Wir gehen die Hölderlinstraße Richtung Schillerstraße entlang. Auf der Fahrbahn sind tiefe, mit Regenwasser gefüllte Löcher zu sehen. „In der Dunkelheit sind solche Stellen für uns Radfahrer sehr gefährlich“, sagt Friedländer – und schiebt ihr Vorderrad in das Loch, um seine Tiefe zu demonstrieren. Wir brauchen nicht weit zu laufen, da fällt eine weitere Stelle ins Auge – auf dem Gehweg. Die Risse im Asphalt können schnell zur Stolperfalle werden.

„So sieht es hier leider im gesamten Veedel aus“, sagt Friedländer. Die Reaktionen auf ihren Facebook-Post geben ihr Recht. „Und das Loch ist leider noch harmlos im Vergleich zu anderen“, kommentiert etwa Facebook-User Dirk Brinkmann.