Vier Plätze und eine TurnhalleGelände von Fortuna Köln soll vergrößert werden
Köln-Zollstock – Das Großprojekt „Neustrukturierung Jean-Löring-Sportpark“ nimmt ganz langsam Fahrt auf. In nächster Zeit werden sich die politischen Gremien mit der „Bedarfsprüfung für die Bedarfsplanung“ befassen. Gefragt sind unter anderem der Stadtentwicklungsausschuss und der Sportausschuss. Am Montag stand das Thema auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Rodenkirchen.
Kölner Sportamt schreibt Wettbewerb aus
Zunächst geht es darum, dass die Politik die Verwaltung beauftragt, ein Büro zu suchen, das sich mit der ersten Planung für den neuen Sportpark beschäftigt. Dafür möchte das Sportamt einen auf wenige Teilnehmer begrenzten Wettbewerb ausloben. Das Gewinner-Büro soll ermitteln, welche Bedarfe die verschiedenen Akteure vor Ort haben.
Da ist vor allem natürlich die Fortuna zu nennen, die mit ihrer großen Jugendabteilung längst an die Grenzen ihrer Kapazitäten gestoßen ist. „Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, den heutigen Sportpark in eine zukunftsfähige und somit nachhaltige Sportlandschaft zu verwandeln, die den jetzigen und zukünftigen Ansprüchen der Vereine, des Schulsports und der wachsenden Wohn-Bevölkerung Rechnung trägt und damit das Sportangebot der Stadt insgesamt stärkt“, heißt es in der Vorlage.
Neue Anwohner sollen integriert werden
Mit der wachsenden Wohnbevölkerung ist insbesondere die Parkstadt Süd gemeint, die in den nächsten Jahrzehnten sozusagen um die Ecke auf dem heutigen Großmarktgelände entstehen wird. Dort rechnet man mit mindestens 5000 neuen Fortuna-Nachbarn. Die will man sportlich integrieren. Dazu kommen noch weitere Sportvereine und der „Uni-Sport“. Das Freizeit-Sportangebot der Universität soll mittelfristig ebenfalls in den Jean-Löring-Sportpark umziehen.
Vier Plätze und eine Turnhalle für Fortuna Köln
Für die Fortunen ist die Sache ganz einfach: Vier zusätzliche Trainingsplätze für die Fußballer und eine neue Sechsfach-Turnhalle fordert der Südstadt-Club. „Es ist bei uns leider Normalität, dass die Bundesligamannschaften der U19 und U17 parallel mit der U23 auf unserem einzigen Kunstrasenplatz trainieren müssen. Alle anderen Mannschaften, die uns genauso wie die vorgenannten Teams am Herzen liegen, erleiden das gleiche Schicksal.
Dass sich bis zu vier Mannschaften einen Platz zum Training teilen müssen, ist gängige Praxis“, war in einer Petition zu lesen, die der Verein im Jahr 2020 gestartet hatte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es ist eher noch schlimmer geworden. Die Duschen müssen immer wieder wegen Legionellen im Wasser gesperrt werden. „Von den Toiletten will ich gar nicht erst reden“, sagte Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf.
Platz zuletzt in schlechtem Zustand
Im Keller tropfe das Wasser von der Decke. Neben dem Kunstrasenplatz verfügt die Fortuna noch über einen Ascheplatz. Der sei aber oft gesperrt, weil die Drainage zum Entwässern nichts tauge. „Seit 2012 reden wir über den Neubau der Sporthalle. 2015 haben wir mit der Verwaltung zielführende Gespräche über den Ausbau des Sportparks geführt. Es gab auch ein konkretes Konzept. Passiert ist seitdem nichts“, ärgert sich der Präsident. Die selbst ernannte Sport-Stadt Köln solle endlich auch ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. „Bei uns spielen 500 Mädchen und Jungen aus 25 Nationen. Das ist echte Integration.“
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Ganz so sportlich sind die Ausbaupläne der Verwaltung und des Stadtentwicklungsausschusses nicht. Letzterer hat die Verwaltung beauftragt, eine Sechsfach-Sporthalle neu zu bauen. Und einen weiteren vollwertigen Fußballplatz. Jetzt warten alle darauf, dass ein Büro ermittelt, wer welche Bedarfe hat. Das kostet laut Verwaltung 244 000 Euro.