Firma Steil will nach Godorf ziehenAnwohner kämpfen weiter gegen den Schrottplatz
- Die Theo Steil GmbH muss bis Ende dieses Jahres seinen bisherigen Standort im Deutzer Hafen aufgeben – das Hafenareal soll zu einem Wohn- und Gewerbequartier umgebaut werden.
- Vor allem Anwohner in Sürth und Godorf wehren sich dagegen.
- Die Bürger sehen Gefahren für Mensch und Tier und hoffen auf die Bezirksregierung.
Sürth/Godorf – Insgesamt 100 Einwendungen hat allein die Anliegergemeinschaft Sürther Aue bei der Bezirksregierung Köln eingereicht, die für die Genehmigung der geplanten und strittigen Ansiedlung der Metallrecyclingfirma Theo Steil im Godorfer Hafen zuständig ist. Es geht vor allem um immissionsschutz- und wasserrechtliche Bedenken. Die Einwendungsfrist endete am 16. April.
Die Theo Steil GmbH muss bis Ende dieses Jahres seinen bisherigen Standort im Deutzer Hafen aufgeben – das Hafenareal soll zu einem Wohn- und Gewerbequartier umgebaut werden. Die Firma Steil will nun seine Kölner Niederlassung mit Umschlag-, Lager- und Behandlungsanlagen für Eisen- und Nichteisenschrott auf dem Gelände im südlichen Bereich des Godorfer Hafens errichten.
Belastungen für Mensch und Tier befürchtet
Vor allem Anwohner in Sürth und Godorf wehren sich dagegen. Sie befürchten erhebliche Belastungen für Menschen, Tiere und für die Natur durch Lärm, Staub, Licht, zusätzlichen Lkw-Verkehr und eine mögliche Gefährdung durch schwere Unfälle. Kritisiert werden etwa die Spitzenlärmwerte bei der Zerlegung des Metallschrotts, eine mangelhafte verkehrliche Erschließung und unzureichender Schutz bei Hochwasser, etwa in puncto Lagerung gefährlicher Abfälle.
Aus den bisherigen Antragsunterlagen des Schrottverwerters seien die Auswirkungen immer noch nicht ausreichend ermittelt und bewertet worden, und die Schutzgüter der Anlieger seien nicht entsprechend gesichert, heißt es in einer Mitteilung der Anliegergemeinschaft mit derzeit 94 Mitgliedern. Letztlich könnten nicht alle negativen Ereignisse aus Sicht der Anliegergemeinschaft verhindert werden, auch eine entsprechende Vorsorge könne nicht gelingen. Deshalb solle die Bezirksregierung die Errichtung der Anlage ablehnen, so die Forderung der Anliegergemeinschaft mit ihrem Sprecher Gerd Conrads.
Mögliche Bauarbeiten als Zusatzbelastung
Erschwerend komme hinzu, dass in dem Bereich möglicherweise die Rheinspange A 533 sowie eine Brücke für Fußgänger, Radfahrer und den Öffentlichen Personennahverkehr gebaut werden sollen, das nahe Industrieunternehmen Evonik etwa würde sich vergrößern und erweitern. „Dies alles kommt für die Bürgerinnen und Bürger im Kölner Süden zu den bestehenden Lärm- und Abgasbelastungen aus der Schwerindustrie in Wesseling und Godorf dazu“, betont Gerd Conrads. Ein umfassendes Verkehrskonzept und ein übergeordneter Umweltverträglichkeitsplan seien bislang nicht erstellt worden.
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Bislang ist ein öffentlicher Erörterungstermin zur Ansiedlung der Firma Steil mit der Bezirksregierung am Mittwoch, 3. Juni, um 10 Uhr im Rheinforum in Wesseling vorgesehen. Der Termin dient dazu, die Einwendungen und Stellungnahmen mit den Beteiligten zu diskutieren. Ob oder in welcher Form er angesichts der Coronakrise stattfinden wird, ist derzeit noch offen.