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Umstrittener Umzug nach Köln-SürthSchrottrecycling-Firma muss Umweltauflagen erfüllen

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KS Schrottrecycling TheoSteil

Die Firma Steil ist noch in Deutz angesiedelt.  

Köln-Sürth – Einen erheblichen Rückschlag bedeutet es für die Schrottrecycling-Firma Theo Steil, dass die Bezirksregierung Köln den Erörterungstermin Mitte Dezember abgeblasen hat und nun eine neue, umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung einfordert.

Die Zeit für die strittige Ansiedlung des Unternehmens im nördlichen Bereich des Godorfer Hafens wird nun knapp – das Planverfahren muss zeitintensiv ganz von vorne aufgerollt werden. Das Problem für den Schrottrecycler ist, dass die Firma mit dem Auslaufen des Pachtvertrages Ende 2020 den bisherigen Standort im Deutzer Hafen verlassen muss. Dort werden Wohnungen gebaut.

Bürgerinformation in Köln-Sürth

Bei einer Bürgerinformation, zu der der Verein „für sürth“ in die Auferstehungskirche eingeladen hatte, wurde ein möglicher neuer Zeitplan für das behördliche Verfahren erarbeitet. Demnach könnte die Ansiedlung frühestens im Oktober/November 2020 von der Bezirksregierung genehmigt werden.

Das Unternehmen will sich sofort an die Überarbeitung der Umwelt-Unterlagen machen und diese bis Ende Januar bei der Bezirksregierung einreichen. Das kündigte der Geschäftsführer Christian Satlow bei der Veranstaltung von „für sürth“ an.

Einige Bürger, besonders aus den Reihen der Anliegergemeinschaft Sürther Aue, empfanden den Zeitplan als sehr „ambitioniert“ bis unrealistisch. Schließlich müsse die Stadt im Anschluss auch noch die Baugenehmigung erteilen.

Firma will am Standort Godorfer Hafen festhalten

Christian Satlow zeigte sich „enttäuscht“, dass die Bezirksregierung zunächst ein beschleunigtes Verfahren zugesagt und erst zum Schluss die große Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert habe. Dennoch gebe es keinen „Plan B“, die Firma Steil will dem Vernehmen nach trotz Zeitverzögerung am Standort am Godorfer Hafen festhalten.

Kritikpunkte bei den bisherigen Unterlagen sind einmal offene Fragen bezüglich des Artenschutzes. Zum anderen gebe es erhebliche Mängel bei der Berechnung der Staubbelastung, heißt es. Auch das Beleuchtungskonzept sei nicht akzeptabel. Entlang der geplanten Schallschutzmauer dürfen außerhalb des Firmengeländes in öffentlichen Grünflächen keine Lampen angebracht werden.

Die Stimmung bei den Bürgern und die Einstellung gegenüber der Ansiedlung des Schrottrecyclers schwanken zwischen Kooperationsbereitschaft und Konfrontation. Die AG Hafen und „für sürth“ mit ihren Sprechern Klaus-Otto Fruhner und Manfred Giesen wollen mit dem Unternehmen zusammen arbeiten, um bestmöglichen Schutz in puncto Lärm, Staub und Verkehr für Bürger und Anwohner zu erreichen. Die Anliegergemeinschaft will die Ansiedlung verhindern. „Das ist unser erklärtes Ziel“, sagt Gerd Conrads.