Knapp 100 Menschen haben am Donnerstag gegen die Schließung des Standortes in Raderberg 2025 demonstriert.
Demonstration auf dem Alter Markt„Wenn es so weiter geht, wird der Großhandel in Köln sterben“
Die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. hat am Donnerstag (7. September) auf dem Alter Markt in Köln gegen die Schließung des Standortes in Raderberg demonstriert. Nach der Demo im vergangenen Juni ist dies bereits die zweite Kundgebung in diesem Jahr. Aufgerufen waren alle Händler und Unternehmer, aber auch Freunde des Großmarktes. Knapp 100 Menschen forderten die Verlängerung der Betriebslaufzeit des Großmarktes in Köln Raderberg bis mindestens 2028. In einer Mitteilung forderten sie die Stadt Köln dazu auf, „für einen alternativen Standort Sorge zu tragen“.
„Die Stadt Köln benötigt einen Großmarkt“, sagte Michael Rieke, Sprecher der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt. „Wir brauchen unbedingt eine Verlängerung, denn wir brauchen Planungssicherheit“. Er hält es für „komplett unrealistisch“, dass ein Umzug bis 2025 funktionieren könne.
Kölner Großmarkt: 2000 Arbeitsplätze in Gefahr
Die Anbieter auf dem Großmarkt fürchten um die Sicherheit von etwa 2000 Arbeitsstellen und um die Lebensmittelversorgung für die Stadt. Der Großmarkt soll ab 2025 seinen bisherigen Standort in Raderberg verlassen, um Platz für das geplante Viertel „Parkstadt Süd“ zu machen. Doch am avisierten neuen Standort in Marsdorf konnte bisher kein Investor gewonnen werden. Ein Grund hierfür ist die reduzierte Flächengröße, die auf Vorschlag von Grünen und CDU erfolgte, um ein mögliches Trainingsareal für den 1. FC Köln zu schaffen.
Dem Großmarkt stünden in Marsdorf statt den bisherigen 15 nur noch 10 Hektar zur Verfügung. „Von der Stadt wurde ein Standort bereitgestellt, der nicht praktikabel ist“, erklärt Rieke. Er wünscht sich, dass die Stadt in Zukunft sowohl monetär als auch ideell am Großmarkt beteiligt sei. „Wenn es so weiter geht, wird der Großhandel in Köln sterben“, stellt Rieke die düstere Prognose für die Zukunft.