Die neue Mitte Michaelshoven soll ab 2029 entstehen. Entwürfe wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kreisverkehr und QuartiersplätzeSo soll die neue Mitte Michaelshoven aussehen
Eingebettet zwischen der Sürther Straße, angrenzend an Michaelshoven, der Eygelshovener Straße und der Gesamtschule Rodenkirchen soll die „neue Mitte Michaelshoven“ entstehen. „Rodengrün“ nennen die Investoren und Projektentwickler Doetsch und Hellinger das rund 2,7 Hektar große Bebauungsplangebiet.
Ein Marktplatz, ein Quartiersplatz, 290 Wohnungen, öffentliche Grünflächen, ein Supermarkt (Vollsortimenter), ein Drogeriemarkt, eine Apotheke, ein Kiosk, eine Bäckerei samt Café und ein Bürgertreff für den jetzigen Bürgertreff X, sollen dem Sürther Feld zu einem lebendigen Zentrum verhelfen. Gewollt ist eine Verbindung über die breite Sürther Straße aus Michaelshoven und dem Sürther Feld. Wie das zukünftig aussehen kann, wurde in Modellen und Visualisierungen jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu waren städtische Ansprechpartner, die Investoren und die Stadtplaner anwesend, um verschiedene Aspekte zu beleuchten.
Sürther Mitte bekommt neuen Platz an einem Kreisverkehr
Ein wichtiger und optisch merklicher Aspekt ist sicherlich die Idee und Ausführung, die die Stadtplaner Dewey Muller Partnerschaft Architekten übernehmen. „Ein wesentliches Thema ist die Begegnung. Es gibt einen Quartiersplatz mit Café, einen großen Bezug zur Sürther Straße, Wohnungen mit zentralen Aufenthalts- und Freiflächen. Außerdem entsteht ein Platz am neu zu bauenden Kreisverkehr an der Kreuzung Eygelshovener und Sürther Straße, die die Eygelshovener Straße zum Entree Richtung Sürth machen wird“, erklärt Stadtplaner Burkard Dewey vom gleichnamigen Büro aus dem belgischen Viertel.
Derzeit wird das Gelände allerdings anderweitig genutzt. Auf dem nördlichen Teil waren bis 2019 Geflüchtete in Containern untergebracht. Seitdem nutzt die „WiSü“ mit dem Bürgertreff X einen Teil des Geländes zur Sürther Straße. Im Nordwesten lernen derzeit im Interim die Gymnasiasten des neuen Gymnasium Rondorf. Der Schulbau soll vor dem Umzug nach Rondorf-Nordwest zunächst noch erweitert werden, auch eine Turnhalle ist geplant.
Deshalb soll die Bebauung der neuen Mitte auch in zwei Abschnitten erfolgen. Begonnen wird zur Sürther Straße. Bis dahin sind allerdings noch einige Planungsschritte notwendig, ein weiterer Aspekt, der vom städtischen Stadtplanungsamt vorgestellt wurde.
Das bisherige Planverfahren endet mit der Öffentlichkeitsbeteiligung. Diese schreibt das Baugesetzbuch vor. Im Anschluss beginnt nun das Investoren unterstützte Bebauungsplanverfahren (B-Plan). „Es ist wichtig, dass dieser Planungsschritt erreicht ist“, sagt Edmund Makrutzki vom Stadtplanungsamt. Es werden viele verschiedene Beschlüsse und Behördenbeteiligungen nötig sein, weil der alte B-Plan durch eine neue Nutzung (hier stand früher die alte Gesamtschule) und durch den neuen Investor und den „neuen Mix“ neu aufgesetzt werden muss.
Der „neue Mix für die neue Mitte“ wurde mehrfach in den Mittelpunkt gestellt. „Zukünftig haben wir 80 Prozent Wohnungen und das werden zu 100 Prozent reine Mietwohnungen“, sagt Serjoscha Hellinger, Geschäftsführender Gesellschafter von Doetsch und Hellinger aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Investor und Projektentwickler war bereits bei einer Grundstücksentwicklung in Ehrenfeld tätig und am Pater-Prinz-Weg in Rondorf federführend.
Am Sürther Feld sollte das Büro zunächst den vorderen Bereich mit dem Nahversorgern im Untergeschoss und Wohnungen im Obergeschoss entwickeln. Jetzt geht es um das gesamte Areal. „Es ist das erste Projekt, das größer wird“, so Hellinger. Der von den Entwicklern gewählte Namen „Rodengrün“ setzt sich aus Rodenkirchen und den vielen geplanten Grünflächen und dem Anspruch einer nachhaltigen Entwicklung zusammen. So sollen sämtliche Wohnungen in Holzhybrid-Bauweise entstehen.
Mit einem Beschluss der Bezirksvertretung, weiteren Abstimmungen und einem Beschluss des Rats am Ende zum B-Plan rechnen die Beteiligten mit einer Baugenehmigung Ende 2027. „Wenn alles gut geht“, so Hellinger, könnte Ende 2029 dann der erste Bauabschnitt fertig sein.
Anregungen können noch bis einschließlich Mittwoch, 6. November, schriftlich an den Bezirksbürgermeister Manfred Giesen gerichtet werden. manfred.giesen@stadt-koeln.de