In Sürth stehen Pflanzen auf frei zugänglichen Wiesenflächen, die für Verbrennungen dritten Grades sorgen können.
„Keiner macht etwas“Hochgiftige Riesenbärenklau-Pflanzen im Kölner Süden – Unbehagen bei Anwohnern
Ganz hübsch sind die weißen, schirmförmigen Blütendolden anzusehen, die Pflanze ist mit drei Metern nahezu riesig. Doch der Riesenbärenklau, auch „Herkulesstaude“ genannt, ist hochgiftig. Derzeit verbreitet er sich auf verschiedenen, freien Flächen, wie in Sürth, gegenüber der Unterkunft für Geflüchtete an der Josef-Kallscheuer-Straße.
Dort stehen mehrere, über drei Meter hohe Exemplare auf einer frei zugänglichen Fläche. In direkter Nachbarschaft spielen die Kinder auf der Einliegerstraße. Neben seiner imposanten Größe unterscheidet sich der Riesenbärenklau vom heimischen Wiesenbärenklau, der höchstens anderthalb Meter groß wird, vor allem durch seinen Stängel. Die giftige Variante weist dort deutlich rote Flecken auf.
Anwohner in Sürth über giftige Herkulesstaude verärgert
„Es ist wirklich verrückt, keiner macht hier etwas gegen die hochgiftigen Pflanzen“, ärgert sich Anwohner Hans-Josef Küpper. Das ehemalige Mitglied der Bezirksvertretung in Rodenkirchen, vor seiner Pensionierung war Küpper Arzt, macht sich Sorgen. Denn schon ein minimaler Kontakt mit dem Riesenbärenklau kann zu Verbrennungen und Atemnot führen.
„Besonders die Blätter sind gefährlich“, sagt Küpper und zeigt auf die ausladenden Blätter, die bis auf den Boden reichen und im übrigen auch für Tiere gefährlich sein können. Bei der Stadt konnte Küpper im Fall dieser Pflanzen nichts ausrichten, da sie auf privatem Grund stehen. Derzeit stehen die giftigen Pflanzen in Blüte und können sich ungehindert vermehren.
Ursprünglich wurde die imposante Zierpflanze aus dem Kaukasus eingeführt. Der gifte Pflanzensaft kann bereits bei geringen Mengen allergische Reaktionen auslösen. Zu den Symptomen gehören neben Juckreiz oder Hautrötungen auch Kreislaufprobleme und Brandblasen mit Schwellungen, die durch Sonneneinstrahlung auf den Giftstoff ausgelöst werden können. Ärzte warnen, die Dämpfe des Pflanzengifts einzuatmen. Wer mit der Pflanze in Berührung kommt, sollte die betreffende Stelle gründlich waschen und kühlen, bei Symptomen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
„Der Riesenbärenklau kann geschützte Biotope gefährden“, ergänzt die Stadt und bittet um Mithilfe. Besorgte Anwohner können Riesenbärenklau bei der Stadt melden. Gerne mit Bild an das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen (gruenflaechenamt@stadt-koeln.de) oder die Unteren Naturschutzbehörde (571-UNB@Stadt-Koeln.de).
„Sollte der Riesenbärenklau sich nicht auf städtischen Flächen befinden, ist die Stadt bemüht, sich über Entfernung und Bekämpfung der Pflanzen mit den Grundstückseigentümern abzustimmen“, heißt es weiter.