Kommentar zum Leerstand im Vonovia-WohnparkDie Stadt Köln muss aktiv werden
Köln-Bayenthal – Dass Uneinigkeiten und Streitereien unter Erbengemeinschaften hier und da auch in unserer Stadt zu Geisterhäusern führen, ist in Zeiten von sehr knappem Wohnraum schlimm genug. Skandalös aber wäre, wenn Vonovia, Deutschlands größtes Immobilienunternehmen, im Wohnpark Bayenthal seit Jahren Wohnungen leer stehen lässt – und sich hinter der Ausrede verschanzt, aufwendige Asbest-Sanierungen würden das erfordern. Damit hätte das Unternehmen grob gegen die Wohnraumschutzordnung der Stadt verstoßen, gegen gutes Benehmen auch.
Seit 2018 sind zweitweise 80 Wohnungen nicht bewohnt
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Bewohnerinnen und Bewohner die Stadtverwaltung auf den Leerstand in der Anlage aufmerksam machten und in einer Online-Petition anklagten, dass seit 2017 rund 80 Wohnungen offenbar nicht bewohnt seien.
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Seitdem hält Vonovia die Stadt mit dem Versprechen hin, diverse Konzepte zu erarbeiten – für umfassende Sanierungen, für Ablauf- und Zeitpläne. Seit 2019 hat Vonovia – neben Konzepten zu erarbeiten – gerade mal 20 Wohnungen renoviert und weiter vermietet. Rund 50 stehen noch immer leer.
Warum übt Stadt Köln keinen Druck aus?
Fragt sich, warum ein Unternehmen dieser Größe – mit 10000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rund 360000 Wohnungen in der gesamten Republik – zweieinhalb Jahre für die Asbest-Sanierung braucht. Genauso fraglich ist aber, warum die Kölner Stadtverwaltung nicht mehr Druck ausübt und sich statt das Bußgeldverfahren einzuleiten, derart hinhalten lässt.