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Qual-Etappe und PannenKölner berichtet: So läuft die 3700 Kilometer lange Radtour zum Nordkap

Lesezeit 2 Minuten
Straßenschild mit einem Elch

Johannes Hoffmann wartet noch auf seine erste Elch-Sichtung.

Der Rodenkirchener lebt seinen Jugendtraum. Nach Probetouren ins Bergische ging nun es endlich los. Der 62-Jährige zieht eine Zwischenbilanz.

Am 1. Juni ist Johannes Hoffmann gestartet – mit der kleinen Fähre „Krokolino“ von Weiß nach Zündorf. Seitdem fährt er mit seinem Gravelbike Richtung Norden. Sein Ziel ist 3700 Kilometer entfernt von Köln – es ist die Weltkugel auf dem Nordkap (wir berichteten).

Fast vier Wochen ist der 62-Jährige jetzt unterwegs – inzwischen hat er die Gegend um Trondheim erreicht. Die Städte und Landschaften, durch die er fährt, klingen wie ein Gang durch die Ikea-Möbelabteilung. Er war schon in Helsingör, Kämpersvik, Gjövik und Koppang. Der abenteuerlustige Mann aus Köln-Weiß übernachtet – wie es gerade passt – mal im Hotel, mal im Privatzimmer oder im Zelt, das zu seinem 25 Kilogramm Gepäck gehört.

Köln: Mit dem Rennrad zum Nordkap

Zwischen 80 und 100 Kilometer pro Tag hat Hoffmann sich vorgenommen, deshalb fährt er auch bei jedem Wetter, ob Regen, Wind oder Sonnenschein. Und auch von Pannen bleibt er auf diesen Distanzen nicht verschont, doch der erste Platten ließ sich rasch flicken.

Auf seinem Instagram Account „cologne_cyclist“ ist nach 2000 gefahrenen Kilometern zu lesen „Die heutige 20. Etappe war aus der Abteilung ‚Quäl dich‘, innerhalb der ersten 60 Kilometer mehr als 1200 Höhenmeter, für mich beinahe an der Belastungsgrenze. Auf fast 7 Stunden Fahrt war ich die meiste Zeit alleine, alle Viertelstunde mal ein Auto – und viele Schafe.“

Kölner wartet noch auf den Elch

In seinem Fahrtenbuch erfreut er sich an pittoresken Landschaften in Schweden und Norwegen. Menschen hat Hoffmann bislang nur wenige getroffen, immerhin aber eine deutsche Pilgerin, mit der er gemeinsam ein Stück auf dem Olavsweg, einem Pilgerweg von Oslo nach Trondheim, zurückgelegt hat.

Ansonsten sind die Wege abseits der Hauptverkehrswege einsam und von Natur dominiert. Das scheint den Journalisten im Ruhestand aber nicht weiter zu stören „Ich habe nur ganz wenige hier im Norden getroffen, auf den Elch warte ich noch, aber immerhin habe ich mich selbst kennengelernt:“