In die Frage, wie die havarierte Hitdorfer Fähre ersetzt wird, kommt Bewegung. Oberbürgermeister Richrath forciert den Kauf einer Nachfolge-Fähre.
Hitdorfer FähreLeverkusens OB will schnelle Versammlung der Gesellschafter
Oberbürgermeister Uwe Richrath fordert von der Geschäftsleitung der Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH schriftlich die unverzügliche Einberufung einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung. Das teilt die Stadt am Mittwoch mit. Die GmbH betreibt die Fährverbindung zwischen Hitdorf und Langel.
Als Grund für die Versammlung nennt die Stadt „die aktuellen Entwicklungen in Sachen Rheinfähre“, ohne diese näher zu beschreiben. Diese seien aber „von großer Tragweite für die Rheinfähre und die Interessen der Städte Leverkusen und Köln“. Mit gleichem Schreiben hat die Stadtverwaltung der Rheinfähre GmbH ein „weiteres, zweites Angebot zum möglichen Ankauf einer alternativen Fähre“ unterbreitet. Dabei kann es sich eigentlich nur um die derzeit am Mittelrhein stillliegende Fähre St. Michael handeln. Über deren Kauf debattierte der Stadtrat bereits im Februar. Mittlerweile gibt es begüterte Hitdorfer, die sogar bereit wären, den Erwerb der gebrauchten Autofähre mit namhaften Spenden zu unterstützen.
Leverkusen: Erstes Angebot schon im Februar
Ein erstes Kauf- oder Mietangebot für eine Fähre sei den Betreibern bereits ebenfalls im Februar zugegangen, teilt die Stadt nun mit. Auf der Gesellschafterversammlung will Richrath mit den Mitgesellschaftern beraten, wie mit den vorliegenden Kaufangeboten umgegangen werden soll und wie die dazu vorliegenden politischen Beschlüsse aus Köln und Leverkusen umgesetzt werden können.
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Ein Problem dabei ist allerdings, dass in Leverkusen die politische Unterstützung für die Autofähre entschiedener zu sein scheint als in Köln. In Leverkusen bindet ein Ratsbeschluss die Verwaltung in ihrem Handeln in Sachen Fähre. In Köln hat sich lediglich die zuständige Bezirksvertretung für den Fortbestand der Fähre ausgesprochen. Der Verkehrsausschuss des Kölner Stadtrates erteilte der Verwaltung nur Gesprächsaufträge. Einen Ratsbeschluss zur Fähre gibt es in Köln nicht.
Hinzu kommt, dass die HGK als Mitgesellschafterin des Betreiberunternehmens offenbar die Lust am Betrieb der Fähre verloren hat. Dem Vernehmen nach will sie sich aus dem defizitären Geschäft zurückziehen. Zuletzt erwirtschaftete der Fährbetrieb jährlich ein sechsstelliges Minus, 2022 waren es 300.000 Euro. Diesen Verlust müssen sich Leverkusen und die HGK teilen. Offiziell geäußert hat sich die HGK dazu bislang nicht. Zu dem neuerlichen Vorstoß für den Fortbetrieb der Fähre hieß es aus der HGK am Mittwoch, man werde natürlich an einer Gesellschafterversammlung teilnehmen und die dort zu besprechenden Themen miteinander diskutieren.
Beifall für den Schritt von OB Richrath kam am Mittwoch von der CDU in Hitdorf. Der Ortsvereinsvorsitzende Joshua Kraski sagte dazu: „Herr Richrath geht hier einen richtigen Schritt. Jeder konstruktiver Ansatz hat meine Unterstützung.“ Er wünsche dem Oberbürgermeister Erfolg mit dem neuerlichen Angebot, so Kraski, der im April 12.500 Unterstützerunterschriften für den Erhalt der Fähre bei der Stadtverwaltung abgegeben hatte.
Fährgesellschaft gehört Leverkusen und HGK
Gesellschafter der Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH sind je zur Hälfte die Stadt Leverkusen und die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK). Die HGK wiederum ist über die Stadtwerke Köln und durch direkte Anteile zu mehr als 93 Prozent im Besitz der Stadt Köln.