Die CDU drängt darauf, eine gebrauchte Rheinfähre zu erwerben. Die Partei verweist auf den vorhandenen Ratsbeschluss zur Fähre.
Fähre HitdorfCDU fordert Leverkusens OB mit Unterschriften zum Handeln auf
Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) kam nicht aus dem Rathaus auf den Vorplatz, um die Unterschriften entgegenzunehmen. Und so übergaben Joshua Kraski, der Hitdorfer CDU-Ortsverbandsvorsitzende, und Frank Melzer, Fraktionschef der Partei in der Bezirksvertretung I, die seit Januar gesammelten 12.500 Unterschriften zum Erhalt der Rheinfähre in Hitdorf am Freitagvormittag im Rathaus-Entree an die Verwaltungsmitarbeiterin Susanne Munda.
Kraski berichtete, dass unter den Unterzeichnern nicht nur sehr viele Hitdorfer und andere Leverkusener, sondern auch Unterstützer aus Hilden, Mettmann oder Düsseldorf seien. Er verband seinen Kurzbesuch im Rathaus mit einer Forderung: „Wir fordern, dass die Gesellschafterversammlung der Betreiber der Fähre tagt und den Kauf der St. Michael beschließt. Wir erhoffen uns, dass der Oberbürgermeister jetzt handelt und die Fähre bis Ende Mai kauft.“
Kraski zufolge kostet die derzeit nicht genutzte Fähre, die am Mittelrhein im hessischen Oestrich-Winkel am Kai liegt, 250.000 Euro. Der Hitdorfer Unternehmer Heinz Bringschulte, soll zugesagt haben, den Kauf dieser Fähre mit einer Spende von 100.000 Euro zu unterstützen. Kraski und Melzer äußerten sich kritisch sowohl zur Haltung der Leverkusener Stadtspitze in der Angelegenheit als auch zum Verhalten der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. In Köln werde es keinen Ratsbeschluss zum Erhalt der Fähre geben, obwohl der Verkehrsausschuss des Rates der Verwaltung einen entsprechenden Gesprächsauftrag erteilt und die zuständige Kölner Bezirksvertretung sich ebenfalls für den Erhalt der Fähre ausgesprochen hatte.
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Mit Blick auf das Verhalten des OB sagte Melzer: „Es ist frustierend, dass sich nichts tut, obwohl es einen glasklaren Beschluss des Rates gibt.“ Zu den Kosten eines möglichen Kaufes der Fähre St. Michael kommen jährliche Betriebskostenzuschüsse für die Fähre von zuletzt etwa 300.000 Euro hinzu, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Stadtratssitzung im Februar schrieb. Die Zeiten, in der die Schiffsverbindung zwischen beiden Städten profitabel war, sind lange vorbei.
Den Betriebskostenzuschuss teilen sich die Städte Köln und Leverkusen bislang zu gleichen Teilen. Verkompliziert wird die Lage auch dadurch, dass die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) sich aus der Betreibergesellschaft für die Fähre zurückziehen will. Der Stadtrat hatte am 20. Februar beschlossen, dass ein Kauf der Fähre St. Michael kurzfristig geprüft wird.