Nach dem Leverkusener Rat hat sich auch der Kölner Verkehrsausschuss in Sachen Fähre klar für die große Variante positioniert.
BeschlussLeverkusener begrüßen Kölner Votum zur Autofähre Hitdorf-Langel

Die Hitdorfer Fähre Fritz Middelanis im Hafen in Köln-Niehl
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Der Kölner Verkehrsausschuss hat sich am Dienstag dafür ausgesprochen, dass es weiterhin eine Fährverbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf geben soll. Der Leverkusener Stadtrat hatte sich in seiner Sitzung im Februar bereits für den Erhalt der Fährverbindung ausgesprochen, die neue Fähre soll künftig auch Autos, Lkw und landwirtschaftliche Geräte befördern.
Die 60 Jahre alte Rheinfähre „Fritz Middelanis“, die bislang auf der Strecke fuhr, ist nicht mehr zu reparieren. Das erbrachten zwei von der Hafen und Güterverkehr Köln (HGK) AG beauftragte technische Gutachten. Der Verkehrsausschuss hat nun beschlossen, dass die Verwaltung und die HGK über drei Punkte Gespräche führen sollen.
Anderes Schiff soll gepachtet oder gekauft werden
So soll mit Anbietern und Eigentümern von Fahrgastschiffen verhandelt werden, um ein technisch und zeitlich geeignetes Schiff für den Fährbetrieb zu finden, das gekauft oder gepachtet werden kann. In Leverkusen wurde bereits überlegt, ob die Rheinfähre MS St. Michael aus Hessen als Übergang gekauft oder gemietet werden kann.
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Die Fährverbindung Hitdorf-Langel soll weiterhin umgehend in der bisherigen Nutzung wieder aufgenommen werden. Nach eineinhalb bis zwei Jahren soll der Betrieb der Fähre dann evaluiert werden, um womöglich den Kauf einer neuen Fähre mit alternativen Antriebsformen zu prüfen.
Mit ihrem Auftrag zur Gesprächsführung zeigten sich die Kölner Verkehrspolitiker deutlich zurückhaltender als die Leverkusener. Verkehrsdezernent Ascan Egerer hatte zuvor angemerkt, dass formal eine Beauftragung der Verwaltung und der HGK über den Betrieb so nicht möglich sei. Der Aufsichtsrat der HGK müsste an der Entscheidung beteiligt sein, weswegen der entsprechende Antrag am Ende lediglich einen Gesprächsauftrag an die Verwaltung und die HGK enthielt.
Aus der Leverkusener CDU kam am Mittwoch Beifall für die Entscheidung in Köln: „Ich bin sehr froh, dass sich der Verkehrsausschuss der Stadt Köln dem Leverkusener Votum angeschlossen hat. Das zeigt, dass nun beide Verwaltungen gebunden sind, die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger nun auch Realität werden zu lassen“, teilte der Hitdorfer CDU Vorsitzende Joshua Kraski mit. Kraski freute sich auch, dass überparteiliche Zusammenarbeit zu dem Erfolg geführt habe.
Die Hitdorfer SPD-Frau Regina Sidiropulos sagte, es gehe jetzt darum, wie die Fähre künftig betrieben werde: „Wir werden eine Lösung finden.“ Die SPD-Politikerin verwies allerdings auch auf die jahrelangen Bemühungen, Lkw-Verkehr möglichst aus Hitdorf herauszuhalten. Dazu gibt es ein Durchfahrtverbot für Lastwagen. Auch die CDU hatte sich zuletzt dafür eingesetzt, das Verbot konsequenter durchzusetzen. Sidiropulos fragt sich, wie es denn jetzt mit diesem Durchfahrtverbot aussieht, wenn die Fähre weiterhin auch Lkw transportieren können soll. (awe, ps)