AboAbonnieren

„Fritz Middelanis“Rheinfähre nach Köln-Langel nicht reparabel – Das hat Leverkusen vor

Lesezeit 3 Minuten
Die Rheinfähre „Fritz Middelanis“ zwischen Hitdorf und Köln-Langel

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Die Rheinfähre „Fritz Middelanis“ zwischen Hitdorf und Köln-Langel

Die Reparatur der alten Rheinfähre zwischen Hitdorf und Köln-Langel wäre laut Stadt zu teuer. Die Stadt hat bereits einen Entschluss gefasst.

Die alte Rheinfähre „Fritz Middelanis“ wird nicht mehr zwischen Hitdorf und dem linksrheinischen Anleger in Köln-Langel verkehren. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt hervor. Die Geschäftsführung der Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH, Gesellschafter sind je zur Hälfte die Stadt Köln und die Stadt Leverkusen, seien nach der Analyse von zwei technischen Gutachten zur Fähre zu dem Schluss gekommen, „dass eine Reparatur der Fähre mit unverhältnismäßigen hohen Kosten verbunden wäre“, heißt es am Donnerstag in einer Mitteilung der Stadt Leverkusen.

Die mehr als 60 Jahre alte Rheinfähre war im Dezember auf dem Rhein havariert und musste manövrierunfähig in den Hafen Köln-Niehl geschleppt werden. Bereits in den Jahren zuvor war es gehäuft zu Problemen mit der Hydraulik und der Steuerung des Schiffes gekommen, das immer wieder tage- oder wochenlang ausfiel.

Wie es weitergeht, ist offen

Wie es jetzt weitergeht, erscheint allerdings offen. Zwar betont die Stadt Leverkusen, dass sie den Fährbetrieb aufrechterhalten will. In der Mitteilung heißt es aber auch: „Im Rahmen einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung wurde festgestellt, dass sowohl der Umbau zu einer Hybridfähre als auch die Anschaffung einer gebrauchten Ersatzfähre oder der Neukauf einer batterieelektrischen Autofähre wirtschaftlich nicht umsetzbar ist.“

Alles zum Thema Uwe Richrath

Zudem habe eine Prüfung der Fahrgastzahlen ergeben, dass die Zahl der beförderten Autos auf der Fähre rückläufig sei. Da es zugleich politisches Ziel sei, Umgehungs- und Schwerverkehr aus Hitdorf herauszuhalten, befürworte die Stadtverwaltung Leverkusen den Kauf einer kleineren, nur für den Personen- und Radverkehrstransport geeigneten Fähre mit elektrischem Antrieb.

Die Verwaltung will dem Stadtrat für seine Sitzung am 19. Februar eine Beschlussvorlage präsentieren, auf deren Basis dieser den Gesellschaftern der Fähr-GmbH, also den Städten Köln und Leverkusen, den Auftrag zur Planung für die neue batteriebetriebene Fähre und die Verschrottung der alten Autofähre erteilen soll. Oberbürgermeister Uwe Richrath soll mit dem Beschluss vom Rat das Mandat erhalten, mit der Stadt Köln die gemeinsame Weiterführung der Fähre zu verhandeln. Bereits der Finanzausschuss am kommenden Montag, 5. Februar, soll sich mit dem Thema befassen. Am Samstag, 27. Januar, hatten sich an beiden Rheinufern Hunderte von Demonstranten versammelt, die für den Erhalt der Fährverbindung eintraten.

„Mit einer klimafreundlichen, batteriebetriebenen Personen- und Fahrradfähre zwischen Hitdorf und Köln-Langel würden wir die Verkehrswende hin zu alternativen Mobilitätsangeboten erfolgreich umsetzen. Oberste Priorität hat für mich, dass die Fährverbindung und damit hoffentlich auch der traditionsreiche Name Fritz Middelanis für den historischen Fähr- und Hafenort erhalten bleibt“, wird Oberbürgermeister Uwe Richrath in der Mitteilung zitiert. Richrath sieht in seiner Stellungnahme in dem Wegfall des mit dem Fährbetrieb verbundenen Autoverkehrs einen „deutlichen Gewinn“ für die Anwohner des Fähranlegers im Stadtteil Hitdorf.

Die städtische Mitteilung geht allerdings mit keinem Wort auf die landwirtschaftlichen Verkehre ein, für die die Fähre bisher eine wichtige Verbindung über den Rhein. Die nächste Fähre weiter nördlich verbindet Dormagen-Zons und Düsseldorf-Urdenbach.

Aus Leverkusener Sicht könnte die Nutzung einer reinen Personen- und Radverkehrsfähre durch die Einbindung in das deutschlandweit gültige 49-Euro-Ticket- und Tarifsystem attraktiv werden. „Die freie Nutzung der Fähre für Inhabende des bundesweiten Deutschlandtickets würde die Kombination der Verkehrsmittel auch im tariflichen Bereich fördern“, führt die Stadt aus.