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„Fritz Middelanis“HGK will sich offenbar vom Betrieb der Rheinfähre zurückziehen

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Die Rheinfähre liegt derzeitig im Niehler Hafen.

Derzeit fahrunfähig: Die Rheinfähre liegt im Niehler Hafen, um von Gutachtern untersucht zu werden.

Wie es mit der Fährverbindung zwischen Hitdorf und Köln-Langel weitergeht, ist unklar.

Die Zukunft der Rheinfähre „Fritz Middelanis“, die nach einer Havarie vor einigen Wochen noch immer im Niehler Hafen liegt, ist derzeit offenbar unsicherer denn je. Wie der „Leverkusener Anzeiger“ erfuhr, soll sich die Hafen- und Gütenverkehr Köln (HGK) aus der Betreibergesellschaft, der „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“, zurückziehen wollen. Die HGK und die Stadt Leverkusen sind zu gleichen Teilen an der Gesellschaft beteiligt.

Vor Kurzem soll es ein Krisengespräch zur Zukunft der Fähre gegeben haben. Immer wieder fällt das Schiff aus, was gerade aktuell schmerzt, weil die A1-Brücke zwischen Köln und Leverkusen gesperrt ist. HGK-Sprecher Christian Lorenz will den Rückzug auf Anfrage der Redaktion nicht bestätigen. „Wir befinden uns in Gesprächen“, sagt er. Derzeit warte die HGK auf das dritte Gutachten zum aktuellen Fährausfall. Wann die Fähre wieder fahren soll, ist also nach wie vor nicht klar.

Ebenso wenig offenbar, wie es grundsätzlich weitergehen soll. Britta Meyer, Sprecherin der Stadt Leverkusen, kommentiert die Nachricht ebenfalls nicht, sagt aber: „Die Stadt Leverkusen hat grundsätzlich ein Interesse daran und befindet sich auch in Gesprächen darüber, dass die Fähre auch in Zukunft fährt.“

Leverkusen SPD ruft für Sonntag zur Demo auf

Die SPD-Fraktion Leverkusen hat derweil am Freitagvormittag zu einer Protestveranstaltung zur Rettung der Fähre aufgerufen: am Sonntag, 28. Januar, um 16 Uhr am Fähranleger in Langel, auf der Kölner Seite des Rheins, wie es in einer Mitteilung heißt.

Wie die SPD schreibt, tagt am kommenden Dienstag, 30. Januar, der Aufsichtsrat der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). „Die Leverkusener Gesellschafter sprechen sich klar für einen Weiterbestand des Fährbetriebes aus. Die HGK ist hier nicht so klar unterwegs. In der Aufsichtsratssitzung wird daher über die Zukunft des Fährbetriebes entschieden“, sagt die Hitdorfer Ratsfrau Regina Sidiropulos.

Demonstration am Sonntag in Köln-Langel

Und weiter: „Die Fährverbindung zwischen Hitdorf und Köln-Langel ist nicht nur ein Stück Mobilität, sondern seit dem 15. Jahrhundert auch ein wichtiger Teil unserer regionalen Identität und Lebensqualität.“ Sie diene nicht nur als Verkehrsmittel, sondern als Bindeglied zwischen den Städten und Ortsteilen und fördere den sozialen Austausch in der Region. Auch für die Gastronomie und die Vereinslandschaft rechts und links des Rheins sei die Verbindung wichtig, so Sidiropulos.

Sidiropulos spricht sich für den Erhalt der Fährverbindung aus, auch in Hinblick auf einen zukünftigen elektrischen Betrieb, der die Umweltfreundlichkeit fördern würde. „Wir wollen uns unsere Region nicht ohne die Fähre vorstellen“, sagt die Hitdorferin.

Auch die CDU unterstützt den Demoaufruf: „Die Fähre ist mehr als nur ein Luxusobjekt. Sie ist Teil unserer Heimat, aber auch unserer Mobilitätsstruktur. Daher muss die Fähre nun zügig in neue Strukturen eingegliedert werden. Der ÖPNV bietet sich dafür an“, sagt Joshua Kraski, Vorsitzender der Hitdorfer CDU. Die Christdemokraten hatten zuletzt eine Unterschriftenaktion zum Erhalt der Fähre gestartet, bei der mehr als 4000 Menschen unterzeichnet haben sollen.