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Umgestaltung VorgebirgstraßeBauarbeiten für Radschutzstreifen in Zollstock starten früher als geplant

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ie Vorgebirgstraße in Zollstock bekommt einen Radschutzstreifen. Die Arbeiten dafür haben am Montag begonnen.

Die Vorgebirgstraße in Zollstock bekommt einen Radschutzstreifen. Die Arbeiten dafür haben am Montag begonnen.

Radfahren auf der Vorgebirgstraße wird sicherer: Zwischen Am Vorgebirgstor und dem Raderthalgürtel wird in beide Richtungen ein Radschutzstreifen eingerichtet.

Am Montag sind die Arbeiten zur Umgestaltung der Vorgebirgstraße in Zollstock gestartet. Die Straße soll auf einem rund 1,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen Am Vorgebirgstor und dem Raderthalgürtel in beide Fahrtrichtungen einen Radschutzstreifen bekommen. Dafür fällt – ebenfalls in beiden Fahrtrichtungen – jeweils eine der beiden Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr weg.

Das beschloss der Verkehrsausschuss der Stadt im August 2023 auf Vorschlag der Bezirksvertretung Rodenkirchen. Mit der Umgestaltung soll der Radverkehr gefördert, die Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs reduziert und die Lärmbelastung für Anwohner und Passanten verringert werden.

Heftige Diskussionen um die Umgestaltung der Vorgebirgstraße

Die Umgestaltung der Straße war in den Vorjahren mehrfach in der Bezirksvertretung heftig diskutiert und im Mai 2022 mehrheitlich beschlossen worden. Während Grüne, SPD, FDP und die Vertreterin der Linken sich dafür aussprachen, lehnt die CDU sie vehement ab. Sie hält den Radstreifen für überflüssig und verweist auf einen nahen, parallellaufenden Radweg im Vorgebirgspark, warnt vor langen Rückstaus auf der Vorgebirgstraße und vor zusätzlichen Parksuchverkehr.

Denn mit der Einrichtung der Radschutzstreifen fallen am rechten Fahrbahnrand – sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts – einige temporäre Parkplätze weg. Die CDU-Vertreter bezweifeln zudem die Zahl von 1000 Radfahrern, die laut Verwaltung täglich den genannten Abschnitt auf der Vorgebirgstraße nutzen.

Einige Tage vor Beginn der Arbeiten stellte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Schykowski eigens morgens zwischen 7 und 9 Uhr und im Nachmittagsberufsverkehr an die Vorgebirgsstraße, um vorbeikommende Radfahrer zu zählen. Laut seiner Hochrechnung seien es weniger als 500, die hier am Tag herfahren. Untersuchungen der Stadt zufolge befahren den Abschnitt zwischen 15.000 und 17.000 motorisierte Fahrzeuge täglich.

Parkplätze auf Vorgebirgstraße fallen weg

Auch unter den Bürgern gehen die Meinungen hinsichtlich der Umgestaltung extrem auseinander. Während die einen sich freuen, dass sie demnächst sicherer und zügig mit dem Rad über Vorgebirgstraße in die Innenstadt – und umgekehrt – fahren können, befürchten andere – wie die CDU – lange Rückstaus und beklagen den Verlust der temporären Parkplätze. In Zollstock herrscht hoher Parkraumdruck.

Das Schrägparken auf dem Mittelstreifen ist weiterhin erlaubt. An den Köpfen der Mittelinseln werden allerdings auch einige Parkplätze verschwinden, um an den Einmündungen und in Kreuzungsbereichen die Sicht zu verbessern. Das Parken hier sei bisher, so die Verwaltung, nicht erlaubt gewesen, aber geduldet worden. Rund 30 bis 50 Parkplätze würden insgesamt wegfallen, hatte Jürgen Möllers vom Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung auf einer Bürgerinfo zur Umgestaltung im Februar dieses Jahres mitgeteilt.

Die Radschutzstreifen sollen zwei Meter breit sein, die Fahrbahnen 3,25 Meter und ein Überhangstreifen zum Rangieren zwischen Mittelstreifen und Fahrbahn 75 Zentimeter.

Die Arbeiten sollen voraussichtlich Ende November abgeschlossen sein. Witterungsbedingte Verzögerungen schloss die Verwaltung nicht aus. Neben den Markierungen auf der Fahrbahn wird die Beschilderung angepasst. Dafür werden abschnittweise Parkverbote eingerichtet. Die Arbeiten finden halbseitig statt, sodass der Verkehr an der Arbeitsstelle vorbeigeleitet werden kann.

Die Umgestaltung war ursprünglich für Anfang 2025 geplant. „Die einzelnen Schritte, beispielsweise Anordnungsverfahren und die Folgeprozesse, konnten schneller erledigt werden als ursprünglich angenommen, sodass die Stadt Köln früher mit der Maßnahme beginnen kann. Kurz: Es ist einfach schneller gegangen“, erklärt Robert Baumanns, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage.

www.stadt-koeln.de/artikel/73135/index.html