Romantik im Nippeser RückenkursNeue Liebeskomödie der Kölner Autorin Valerie Korte
Köln – „Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen“, singt Hildegard Knef in einem ihrer bekanntesten Lieder. Als Svea Tewald auf dem Weg zum Rückenkurs diesen Song aus der Ferne hört, sagt sie sich, dass auch sie „damit mal wieder an der Reihe“ sein sollte – „nach anderthalb Jahren Singledasein und davor bestimmt sieben mit Jens ohne jegliche Romantik“. Was alles passiert, bevor sich tatsächlich das Wunder neuen Glücks einstellt, schildert der Roman „Liebe treibt die schönsten Blüten“, den die Kölner Autorin Valerie Korte nach ihrem Erstling „Aus allen Wolken fällt man auch mal weich“ vorgelegt hat.
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Svea hat als Biologin einen Job an der Uni, steckt in ihrer Doktorarbeit fest und teilt sich ihre Wohnung in Nippes mit Elisabeth. Die ist Sozialpsychologin, hat „meist mehrere Männer für unterschiedliche Zwecke“ am Start und gibt ihrer Mitbewohnerin gerne Eroberungstipps. Dann geschieht es: Im Rückenkurs verguckt sich Svea in den Landschaftsarchitekten Lars. Der zeigt lange keinerlei besonderes Interesse an ihr, so sehr sie ihn auch anschmachtet. Die Beschreibung ihrer Gefühle treibt manchmal Stilblüten wie diese: „Der raue Klang seiner Stimme begleitet vom konzentrierten Blick aus seinen hellbraunen Augen ließ meinen Magen schmelzen wie den Bleiersatz an Silvester über der Kerze.“
Liebenswürdig und albern
Erst als die Möglichkeit scheitert, sich beruflich näherzukommen, gestehen die Hauptfiguren einander ihre Liebe. Der folgende Szenenschnipsel beginnt mit einer Frage von Lars: »„Ich habe dir imponiert? Mit meinen Rückenschmerzen, meiner Spinnenphobie und meiner Kurzsichtigkeit?“ Er schien ehrlich erstaunt. „Mit deinem intensiven Blick“, korrigierte jetzt ich. „Außerdem mit deinen breiten Schultern und deiner liebenswürdigen, albernen Art.“«
Valerie Korte: „Liebe treibt die schönsten Blüten“, Bastei Lübbe, 415 Seiten, Paperback, 11 Euro.