Satirischer WochenrückblickBlumen regeln den Kölner Verkehr
- Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
- In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
- Warum die Kölner Stadtverwaltung eine Hotline für Gastwirte eingerichtet hat.
Köln – Keine Frage. Bei so manchem Pop-up-Biergarten, der während der Corona-Pandemie in den Veedeln entstanden ist, haben sich die Müllwerker voller Entsorgung angeschaut und am Ende abgestimmt, ob der Wirt nicht doch seinen Sperrmüll vor die Türe gestellt hat und man ihm eine Abfuhr erteilen muss.
Keine Sorge. Für solche Fälle hat die Stadtverwaltung extra eine Hotline eingerichtet, bei der Gastwirten erklärt wird, wann das Aufstellen eines Blumenkübels genehmigungspflichtig ist und wann nicht.
Wann Blumenkübel in Köln erlaubt sind
Im Prinzip ist das ganz einfach: Kübel sind nur erlaubt, wenn sie den Verkehr regeln, also beispielsweise Fußgänger von Radfahrern separieren. Wenn die in sie eingesetzten Pflänzchen einfach nur vor sich hinblühen, gelten sie als Deko und damit als Wildwuchs, der mit einem Strauß von Ordnungsgeldern bekämpft wird.
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Vermutlich haben Sie jetzt auch kurz gezuckt: Wie? Köln hat ein Gestaltungshandbuch? Davon merkt man ja gar nichts. Doch. Sie müssen nur genauer hinschauen. Auf jeder halbwegs als Grünanlage zu bezeichnenden Freifläche stehen neuerdings maßgeschneiderte dunkelbraune Bretterverschläge, in die man Dixie-Klos eingelassen hat. Als stille Örtchen im Großstadtdschungel.
Container zur Orientierung
Die Verschläge sind laut Stadt genehmigungsfähige Einbauten, weil ihr Zweck und ihr Aussehen hundertprozentig übereinstimmen. Was damit gemeint ist, werden Sie sich denken können. Die langen Reihen grauer Müllcontainer am Rheinufer zwischen Bastei und Dom hingegen, von denen Köln-Besuchern immer gesagt wird, sie seien ein Provisorium, regeln in Wahrheit den Schiffsverkehr.
Die Kapitäne der Kreuzfahrtschiffe müssen sich bei ihren Anlegemanövern an ihnen orientieren. Ohne Müllcontainer am Ufer würden alle für Chaos auf dem Rhein sorgen und schnurstracks Kurs auf Kölns Wahrzeichen nehmen: den großen blauen Müllsack am Hauptbahnhof.