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Kommentar

Satirischer Wochenrückblick
Warum in Köln 300 mal Null auch Null ist

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Kinder mit bunten Schulranzen und Schultüten

I-Dötzchen an ihrem ersten Schultag. Foto dpa

Warum die Stadtverwaltung in Köln nicht rechnen kann und 300 i-Dötzchen noch nicht wissen, auf welche Grundschule sie im August gehen werden.

Liebe I-Dötzchen, zuerst war ich ganz traurig, als ich gehört habe, dass gleich 300 von euch nicht wissen, ob sie im August überhaupt einen Platz in einer Kölner Grundschule bekommen werden. Doch plötzlich ist mir eingefallen, dass ihr richtige Glückspilze seid. Klingt komisch. Ich weiß.

Aber fragt doch mal eure Mamas und Papas. Die können euch das sicher erklären, wie schwierig das ist mit dem Rechnen in der Stadtverwaltung. Dort können sie die simpelsten Rechenaufgaben nicht lösen. Wieviel ist 2023 weniger sechs? Genau! 2017. Und das ist das Jahr, in dem ihr auf die Welt gekommen seid.

Leider ist in der großen Stadtverwaltung mit den vielen Menschen, die in den ganz vielen Ämtern arbeiten, von denen eines nur für Schulen zuständig ist, keiner auf die Idee gekommen, mal nachzugucken, wie viele von euch in der großen Stadt 2017, also vor sechs Jahren, geboren wurden und im August mit der Schultüte fröhlich losziehen möchten.

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Und jetzt sitzen sie da und wundern sich, dass die Rechnung, von der eine kölsche Band namens Bläck Fööss, die ihr gar nicht mehr kennt, seit 50 Jahren singt, nicht aufgeht. Dreimal Null ist Null. Dann müsste 300 mal Null doch auch Null ergeben. Alles prima. Da brauchen wir ja nichts zu machen.

Ich will euch keine Angst einjagen, aber wenn ihr in der vierten Klasse immer noch so schlecht rechnet, werdet ihr wohl sitzenbleiben.

Das kann man in einer Stadtverwaltung nicht. Selbst, wenn man sich auf die Bläck Fööss beruft. Für die ist das Schulamt aber nicht zuständig. Sondern das Kulturamt.

Da arbeiten in der Regel die, die besonders schlecht rechnen können, sonst wäre die Sache mit dem Opernhaus anders ausgegangen. Aber dafür seid ihr noch zu klein, das versteht ihr nicht.

Und 300 Schlechtrechner Jahrgang 2017 könnte man selbst im Kulturamt nicht sinnvoll beschäftigen. Aber aufgepasst. Sollte die Stadtverwaltung versprechen, in der Kayjass Nummer Null extra für euch eine eigene Schule aufzumachen, glaubt ihr kein Wort. Die Hausnummer Null gibt es in Köln gar nicht. Und lernen würdet ihr dort sowieso nichts.