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Kommentar

Satirischer Wochenrückblick
Wer soll das bezahlen?

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Das Kölner Dreigestirn und der Sitzungspräsident Volker Weininger beim Kölsch mit Geert Dilien, Chef von Gilden im Zims. Foto: Daniela Decker

Warum die Preise für Getränke und Speisen in den Kölner Karnevalssälen einfach nur noch jeck sind.

Liebe Alaafisten, liebe Nicht-Karnevalisten! Jetzt, da der Sitzungskarneval dem Höhepunkt entgegen schunkelt, dürfte so manchem Jecken beim Blick aufs Konto die Schaumstoffnase aus dem Gesicht fallen. De Nüsele sin fott. Das ist eine Katastrophe. Das ist Aschermittwoch vor Weiberfastnacht.

Selbst schuld kann ich da nur sagen. Das war aber auch wieder herrlich, voller Inbrunst „Oh leever Jott, jevv uns Wasser, denn janz Kölle hät Doosch“ mit den Bläck Fööss in den Saal zu schmettern.

Aber man muss das Zeug doch anschließend nicht gleich bestellen! Die Dreiviertelliter-Flasche für 11,11 Euro. Kölle alaaf! Wenn wenigstens der Prickelfaktor höher wäre als der des Programms. Das ist leider immer noch 08/15. Also immer gleich. Da bleibt einem doch der Käse-Igel im Hals stecken, der, zum Käsewürfel mit Garnitur aufgestiegen, auch 11,11 Euro verschlingt.

Oh leever Jott, jevv uns Wasser, denn janz Kölle hät Doosch
Klassiker von den Bläck Fööss

Ganz schön jeck, diese Preise. Wenn das so weitergeht, kostet die Flasche Wein Marke „Suurer Hungk“ bald 47,11 Euro. Der aktuelle Höchstpreis von 33,33 Euro wirkt doch sehr gequält eingekölscht. Das dürfte selbst der letzte Imi merken. 33,33 Euro! Das hat mit Brauchtum ungefähr so viel tun wie die Mädchensitzung des ZDF.

Ganz schwierig wird die Preisgestaltung beim Kölsch. Die Stange 0,2 für drei Euro. Das ist - bis auf den Inhalt - weder jeck noch kölsch und muss dringend angepasst werden. Nach unten natürlich. Also die Stange, nicht der Preis. Die könnte auf 0,11 schrumpfen. Nein, das ist keine versteckte Preiserhöhung, sondern geschieht nur zum Wohle des Kunden. Der muss nicht mehr befürchten, der Schaum könne in sich zusammenfallen. So langsam kann man gar nicht trinken.

Einzig der Effzeh könnte angesichts von 11 Toren und 11 Punkten bei seiner großen Karnevalssitzung im Maritim Anfang eine Preisgestaltung vornehmen, die mal wieder so richtig Bock macht und die Pittermännchen für 11,11 Euro raushauen.

Wer soll das bezahlen? Die Hausbrauerei des Klubs natürlich, die für jeden FC-Treffer in Müngersdorf 111 Liter Freibier spendiert und gerade jene Menge Geld spart. 11,11 Euro für ein Pittermännchen. Ich höre die Fans schon singen: Nie mehr erste Liga!