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Schießerei unter Rockern in KölnWichtiger Zeuge fehlt vor Gericht – Prozess vertagt

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Schwer bewaffnete Polizisten in der Altenberger Straße

Köln – Auch im zweiten Anlauf ist am Mittwoch der Versuch gescheitert, in einem Prozess die Umstände einer Schießerei in der Nähe des Hauptbahnhofs zu klären, die Anfang dieses Jahres für Aufsehen sorgte. Weil ein wichtiger Zeuge fehlte, vertagte die Richterin die Verhandlung auf den 14. August. Der Mann muss ein Ordnungsgeld von 150 Euro zahlen oder wahlweise drei Tage in Haft verbringen. Im April war der erste Anlauf gescheitert, weil gleich mehrere Zeugen nicht erschienen waren.

Angeklagt ist „Hells Angel“ Orhan A., 29 Jahre alt. Ihm werden gefährliche Körperverletzung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Treffen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu, hat sich am 4. Januar Folgendes ereignet: Orhan A. traf in den Büroräumen eines Steuerberaters in der Altenbergerstraße zufällig Aykut Ö. (31), Kölner Boss der rivalisierenden Rocker-Gruppierung „Bandidos“. Sofort kam es zu Streit.

Revolver an Schläfe gehalten

Orhan A. zückte einen Revolver und hielt ihn Aykut Ö. an die Schläfe. Dann schlug er ihm mit der Waffe wiederholt auf den Kopf. Nacheinander stürzten die Männer auf die Straße, wo sich der Streit fortsetzte. Die Rocker gaben mehrere Schüsse aufeinander ab. Während Orhan A. kurz darauf an der U-Bahn-Haltestelle Breslauer Platz festgenommen wurde, flüchtete Aykut Ö. mit seine Frau Richtung Johannisstraße. So weit die Anklage.

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Am Abend des selben Tages, kurz nach 22 Uhr, wurden in Buchheim auf das Café „Joker’s“, das als beliebter Treffpunkt von Hells Angels galt, mehr als ein Dutzend Schüsse abgefeuert; keiner der rund 20 Gäste wurde verletzt.

Am Prozesstag im April verweigerte Aykut Ö. die Aussage – und demonstrierte bestes Einvernehmen mit dem Angeklagten; sie seien mittlerweile wieder befreundet, betonte er. Orhan A.s Verteidiger führte aus, sein Mandant sei an jenem Tag übernächtigt und entsprechend reizbar gewesen.