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Schulbaukongress in KölnSchulleiter: „Das System fährt auf der Felge“

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Helios

So sieht der Bau der Heliosschule aktuell aus.

Köln – Warum soll für Schülerinnen und Schüler nicht gelten, was für viele Berufstätige seit der Corona-Pandemie Alltag ist: Wo sie ihre Aufgaben erledigen, wird immer unwichtiger.

Andreas Niessen, Schulleiter der Helios-Gesamtschule in Ehrenfeld, sagte am Freitag beim Fachkongress NRW-Schulbau: „Warum haben wir eigentlich im Kopf, dass alle Schülerinnen und Schüler immer in einer bestimmten Zeit in der Schule sein müssen? Vielleicht brauchen wir gar nicht so viel Fläche, wenn die Schüler, je älter und selbstständiger sie werden, für bestimmte Lernformate auch an anderen Orten lernen können.“

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Auch einige Unternehmen denken mittlerweile ihren Raumbedarf neu. Niessen nannte beispielsweise die Bibliothek oder das eigene Zimmer als Lernort. Für gemeinsame Arbeit sollten sich die Schüler treffen, aber Niessen stellte auch in Frage, ob das immer in der Schule sein müsse. „Da müssen wir Schule viel offener denken.“ Ohnehin brauche mancher Schüler mehr Begleitung, andere dagegen benötigten weniger.

Die neue Heliosschule soll voraussichtlich 2024/2025 an den Start gehen, bis dahin muss sie interimsweise in anderen Räumen unterkommen, was viele Probleme bringt.

Hausaufgabenheft gibt es in digitaler Form

Unter anderem ging es bei dem Kongress in der Bildungslandschaft Altstadt-Nord um das Thema Digitalisierung in Schulen, dabei schilderten Lehrer, Schüler und Eltern, wie es an der Heliosschule läuft. Die zwölfjährige Leyla Onur etwa berichtete, dass sie ihren Stundenplan teils selbstständig mit dem Programm Lernlog erstelle, ein Ampelsystem ihr helfe, zu überprüfen, was sie schon erreicht hat und was nicht.

Und Bruce Wurster, dessen zwei Kinder, acht und zwölf Jahre alt, auch auf die Heliosschule gehen, sagte: „Das ist wie eine Art Hausaufgabenheft, nur eben digital.“ Wurster gehört zu einem Arbeitskreis von Eltern, der sich um digitale Themen kümmert.

In den USA gibt es mehr technische Hilfe

Wie es anderswo aussieht, berichtete Lehrerin Maya Longk von der Heliosschule, sie war bis zum Vorjahr an einer deutschen Schule im Silicon Valley in den USA. Technisch seien beide Schulen gut ausgerüstet, der Unterschied: In den USA kümmern sich zwei Angestellte nur um die technische Ausrüstung und das diese läuft. Das ist laut Longk in Deutschland anders, hier gibt es kein eigenes Personal dafür.

Am Ende der Diskussion zur Diskussion sprach Niessen allgemein über die Sorgen im Schullalltag, er sagte angesichts fehlender Zeit für die Lehrerinnen und Lehrer: „Das System fährt auf der Felge.“

Heliosschule kann einziehen

Erleichterung an der Heliosschule: Seit Freitag können die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 nun doch interimsweise in das Bürogebäude namens Zwitschermaschine am Wassermannpark in Vogelsang ziehen.

Den Eltern wurde von der Schulleitung mitgeteilt, dass das Gesundheitsamt die Räume freigegeben hat. Zuvor hatte das Amt einen Tag vor Schulbeginn die Räume gesperrt, weil die Schadstoffwerte in der Raumluft zu hoch waren. Die Schülerinnen und Schüler standen ohne Schule da, weil die bisher genutzten Räume im „Snake“-Gebäude am Wasseramselweg ab diesem Schuljahr von der dortigen Gesamtschule beansprucht werden. Der Unterricht fand teils draußen statt.

Die Schulleitung teilte mit: „Die Messwerte haben sich gegenüber den Werten von vor drei Wochen extrem verbessert. Dennoch ist die Auflage, dass wir weiterhin lüften, so wie das in einem Neubau üblicherweise gemacht wird. In den gelüfteten Räumen ist der Aufenthalt absolut ohne Bedenken möglich.“