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Gebäude im GrüngürtelKann die RWE-Zentrale doch noch zu einer Schule werden?

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RWE

Das RWE-Verwaltungsgebäude im Grüngürtel.

Köln – Kölner Schulpolitiker hatten schon lange ein Auge auf das Gebäude der RWE-Zentrale im Grüngürtel zwischen Lindenthal und Junkersdorf geworfen. Die Idee war, das Gebäude für eine neue Gesamtschule zu nutzen. Jetzt, nach der Insolvenz der Terragon AG, die die RWE-Zentrale zusammen mit der Garbe Immobilien GmbH zu einem Seniorenwohnprojekt umbauen wollte, sieht man eine neue Ausgangsposition: „Das ist doch die Chance, unseren Vorschlag nochmal aufzugreifen“, sagt der schulpolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck. Die Lage für eine Gesamtschule an dieser Stelle sei „einfach ideal“.

Initiative der SPD

Vor knapp einem Jahr hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob sich das Gebäude für eine neue dringend benötigte Gesamtschule eignet. Die Politiker im Stadtrat hielten es für möglich, beide Nutzungen – also Seniorenwohnungen und Schule – an dem Standort miteinander zu verknüpfen. Die Initiative war damals von der SPD ausgegangen, das Ratsbündnis von Grünen, CDU und Volt hatte diese aufgenommen.

Auf Anfrage erklärte die Stadt nun, die Prüfung habe ergeben, dass eine gemeinsame Nutzung des RWE-Gebäudes durch Senioren und Schule baurechtlich nicht umzusetzen sei. „Daher wurde die Errichtung einer weiterführenden Schule durch den Eigentümer abgelehnt und nicht weiter verfolgt.“

Entwicklung erst am Anfang

Nun ist die Frage, was die Insolvenz des Projektentwicklers Terragon für das Projekt bedeutet. Terragon ist auf die Entwicklung barrierefreier Senioren- und Pflegeimmobilien spezialisiert, und wollte in dem Gebäude 385 Wohnungen realisieren. Theoretisch entfällt damit die Festlegung auf genau diese Nutzung.

Der Terragon-Projektpartner Garbe Immobilien hatte die Insolvenz nur vage kommentiert: Man stehe mit der Entwicklung der RWE-Zentrale erst ganz am Anfang der Abstimmungen mit Politik und Verwaltung und wolle diesen nicht vorgreifen. Man halte an dem Plan einer Umwandlung des Baus in Seniorenwohnungen fest, ohne eine Schulnutzung kategorisch auszuschließen.

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Die Stadt zeigt sich offen für eine veränderte Nutzung: Sofern sich durch die Insolvenz des Projektentwicklers künftig eine andere Planung ergebe, werde die Verwaltung die baurechtlichen Möglichkeiten prüfen. Inwieweit die Stadt nun aktiv auf eine solche Nutzungsoption als Schule hinwirkt, ließ sie allerdings offen.

Büroimmobilien werden geprüft

Angesichts des aktuellen Schulnotstands werden alle großen Immobilien in der Stadt baurechtlich auf die Option einer Nutzung als Schule geprüft. Mit dem Gymnasium Aachener Straße geht mit Beginn dieses Schuljahres eine neu gegründete Schule nach umfangreichen Umbauarbeiten im Unity-Media-Gebäude an den Start. Die Gesamtschule Wasseramselweg in Vogelsang nutzt seit zwei Jahren das Multifunktionsgebäude „Snake“ und die Heliosschule zieht bis zur Fertigstellung ihres Neubaus mit einem Teil der Schulgemeinschaft in das Loftgebäude „Zwitschermaschine“ am Wassermannpark in Vogelsang.