Düsseldorf/Köln – Das sogenannte Lolli-Test-Verfahren an Grund- und Förderschulen in der jetzigen Form in Nordrhein-Westfalen steht vor dem Aus. Aufgrund der aktuell stark steigenden Fallzahlen können die bei Schülerinnen und Schülern gesammelten Proben nicht ausgewertet werden.
Bislang gibt es ein Verfahren in zwei Schritten: Eine gemeinsame Probe aller Schülerinnen und Schüler wird per PCR-Test ausgewertet: ist sie negativ, dürfen alle zur Schule gehen. Ist sie positiv, analysiert ein Labor die Einzelproben der Schülerinnen und Schüler per PCR-Einzeltest, sodass nur einzelne Kinder in Quarantäne müssen. Doch wegen Überlastung analysieren Labore diese Einzelproben nicht mehr oder nur mit großer Verzögerung.
Positive Pools können also nicht aufgelöst werden: Darüber hätten die Labore heute die Schulen und Eltern informiert, hieß es auf Anfrage aus dem NRW-Schulministerium.
Schule in NRW: Yvonne Gebauer führte erst vor Wochen neue Teststrategie ein
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) erklärte, sie werde „kurzfristig einen Vorschlag unterbreiten, um den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen.“ Die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern, deren Test positiv war, am Unterricht soll durch Antigen-Schnelltests abgesichert werden.
Die sogenannte Lolliteststrategie 2.0 war erst vor zwei Wochen eingeführt worden. Sie sollte sicher stellen, dass die Kinder bei einem positiven Pooltest in der Klasse bereits am nächsten Tag wieder in die Schule gehen konnten.
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Aufgrund der stark ansteigenden Fallzahlen wegen der Omikron-Variante und der Priorisierung der PCR-Tests für den Gesundheitsbereich muss das bisherige PCR-Lolli-Test-Verfahren an den Grund- und Förderschulen nach Angaben des Schulministeriums auch grundsätzlich angepasst werden.
Derzeit sind in Nordrhein-Westfalen etwas mehr als 120.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Das sind sechs Prozent der gesamten Schülerschaft und doppelt so viele wie in der Woche zuvor.
Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, dass die Labore wegen der steigenden Infektionszahlen an ihren Grenzen stoßen: „Wenn man am Tag davon ausgehen muss, dass wir zur Zeit um die 20.000 Neuinfektionen haben, dann haben wir dafür keine Testkapazitäten“, sagte Laumann am Dienstag.