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Sicherheit an KarnevalPolizei Köln spricht von „angespannter Lage“ und appelliert an alle Jecke

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Vor allem im Zülpicher Viertel ist die Polizei an Weiberfastnacht stark präsent.

Vor allem im Zülpicher Viertel ist die Polizei an Weiberfastnacht stark präsent.

Die Terroranschläge in verschiedenen deutschen Städten zuletzt stellt die Polizei zum Straßenkarneval vor besondere Herausforderungen.

Die Einsatzplanung steht, die ersten Absperrgitter im Grüngürtel auch – jetzt geht es um das Feintuning. Stadt und Polizei bereiten sich auf den Straßenkarneval vor. Zwar werde man auch in diesem Jahr auf „bewährte Einsatzkonzepte“ zurückgreifen, teilt die Polizei mit, und doch ist dieses Mal etwas anders. „Die Sicherheitslage ist nach den Anschlägen der vergangenen Monate angespannter als in den Jahren zuvor“, sagt der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz. „Für eine größtmögliche Sicherheit sind alle verfügbaren Einsatzkräfte auf der Straße.“

Karneval: Synagoge auf der Roonstraße wird besonders gesichert

Anschläge in Mannheim, Magdeburg, Aschaffenburg und München mit Toten und Verletzten hatten in den vergangenen Monaten für Erschütterung gesorgt. Lotz spricht mit Blick auf Karneval von „besonderen Herausforderungen“. Hinweise auf eine „konkrete Gefahrenlage“ in Köln gebe es nicht, betont er, aber man sei wachsam. Der Einsatzleiter appelliert an alle Kölnerinnen und Kölner, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden. „Bei so vielen Menschen, die friedlich feiern wollen, ist es wichtig, dass alle die Augen und Ohren offenhalten. Sprechen Sie meine Einsatzkräfte frühzeitig an, wenn jemand den Eindruck vermittelt, dass es ihm oder ihr nicht ums Feiern geht. Je früher wir angesprochen werden, desto wirksamer und schneller können wir einschreiten.“

Mehrere hunderttausend Jecke werden vor allem an Weiberfastnacht und Rosenmontag in der Stadt unterwegs sein. Die Polizei setzt allein am Donnerstag mehr als 1400 Beamtinnen und Beamte im Zülpicher Viertel, auf den Ringen und in der Altstadt ein. Vor allem die Synagoge auf der Roonstraße wird wieder besonders geschützt.

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Für die Karnevalstage hat Polizeipräsident Johannes Hermanns außerdem die sogenannte Strategische Fahndung angeordnet – ein Begriff aus dem Polizeigesetz NRW. Danach dürfen Polizisten auch außerhalb der bekannten Hotspots ohne konkreten Tatverdacht Fahrzeuge, Personen und Taschen kontrollieren. Hintergrund ist die steigende Zahl von Straftaten im öffentlichen Raum, bei denen Messer eingesetzt werden. „Auf Grundlage einer Änderung des Waffengesetzes im Oktober 2024 ist das Mitführen von Messern aller Art bei öffentlichen Veranstaltungen verboten“, teilt die Polizei Köln mit. Betroffen von dieser Regelung seien auch alle öffentlichen Karnevalsveranstaltungen, Karnevalszüge und der Straßenkarneval.

Einen weiteren Appell richtet die Polizei an die Eltern minderjähriger Kinder. Diese gelte es für die Gefahren von Alkohol zu sensibilisieren: „Karneval ist kein Freibrief für Alkoholexzesse“, schreibt die Polizei und kündigt an, gemeinsam mit dem Ordnungsamt konsequent den Jugendschutz umzusetzen – also Kinder und Jugendliche, die mit Alkohol auffallen, anzusprechen und die Eltern zu informieren.