Im Rhein-Energie-Stadion gab es Klassiker, Modernes und kölsche Musik – und ganz viele vorweihnachtliche Gänsehaut-Momente.
Ein Lichtermeer über KölnSo war „Loss mer Weihnachtsleeder singe 2024“ – Tolle Bilder vom Stadionsingen
Die Bescherung kommt in diesem Jahr zum achten Mal früher – einen ganzen Tag früher für all die Menschen, die Karten für „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ ergattern konnten.
Diese Stunden sind ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk in einem Jahr, das global betrachtet ziemlich viel Schreckliches und wenig Erbauliches gebracht hat: Im Rhein-Energie-Stadion zu stehen, mit rund 47.000 Menschen Weihnachtslieder zu singen, die vielen Lichter leuchten zu sehen, Gemeinsamkeit zu erleben, das macht warm ums Herz, spendet am Montagabend des 23. Dezember Hoffnung und ganz leise Weihnachtsvorfreude.
Am späten Nachmittag, langsam wird es dunkel, künstlicher Nebel wabert testweise über den Rasen und macht alles ein bisschen geheimnisvoll, füllt sich das Stadion mit Menschen. Sie tragen Weihnachtsmützen, Glitzer-Tannenbaum-Hüte oder Stern-Haarreifen, FC-Schals und in den Händen grüne Taschenlampen, die im Laufe des Konzerts immer wieder den Himmel erhellen werden.
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Paare sind gekommen, Freunde, Familien, Arbeitskolleginnen und -kollegen. Dass es kalt werden wird nach mehr als zwei Stunden in der Dezemberkälte stört ganz offensichtlich niemanden – oder hält wenigstens niemanden ab.
Es wird an diesem Abend diverse Gänsehaut-Momente geben, und der erste kommt direkt zu Beginn: Mit „Ein bisschen Frieden“, dem Nicole-Song, der ihr 1982 den Sieg beim Grand Prix Eurovision de la Chanson brachte, erinnern alle Künstler und Künstlerinnen des Abends der Opfer der Kriege auf der ganzen Welt, aber auch der Menschen, die am Freitag vergangener Woche in Magdeburg ums Leben gekommen sind. „Singt mit mir ein kleines Lied, dass die Welt in Frieden lebt“, heißt es, und diese Zeile hat nichts an Aktualität verloren.
Bei der achten Auflage des Weihnachtskonzerts stehen alte und modernere Weihnachtslieder, Kölsches und Klassik auf der Setliste. Björn Heuser singt „O Tannenbaum“ und „Ihr Kinderlein kommet“, die Räuber tragen eine wunderschöne Weihnachtsversion vom „Trömmelche“ bei, die Bläck Fööss dürften mit „Unsere Stammbaum“ diverse Besucher ebenso zu Tränen gerührt haben wie die Höhner mit „Die schönste Stroß“ und dem dazugehörigen Wunsch, „dass jeder und jede zu Weihnachten die schönste Straße nach Hause findet“.
Überhaupt, das Wünschen: In verschiedenen Songs geht es an diesem Abend um den Wunsch, dass Frieden herrschen möge in der Welt. Ein Klassiker ist John Lennon und Yoko Onos Song „Happy X-Mas“. Darin heißt es „War is over if you want it“, vorgetragen wird es im Rhein-Energie-Stadion von Flo und Sebi von Kasalla – ohne Sänger Bastian Campmann, denn der ist schon im Weihnachtsurlaub. In „Sing mich noh hus“ singen die Bandmitglieder „Saach mir, dat et all jot weed am Schluss“, und wenn das kein Weihnachtswunsch ist, dann weiß die Autorin dieses Textes auch nicht mehr.
Immer wieder geht es an diesem Abend auch um das Gefühl, zu Hause zu sein: „Wenn am Himmel die Stääne danze Un dr Dom sing Jlocke spillt Jo dann weiß ich dat ich doheim bin Jo doheim bin heh am Ring“, heißt es in „Stääne“ von Klüngelköpp und dürften weiten Teilen des Stadions aus dem Herzen gesprochen haben.
Die achte Auflage des Weihnachts-Mitsing-Konzerts endet mit „Leechtermeer“, der neuen offiziellen Hymne der Veranstaltung – und die Kölnerinnen und Kölner machen dem Songtitel alle Ehre: Sie sind nicht nur der größte Chor, sondern auch das größte Lichtermeer der Stadt.
Die Künstler bei „Loss mer Weihnachtsleeder singe“
Jugendchor St. Stephan und die Lucky Kids, 30 Chöre und rund 1200 Sängerinnen und Sänger
Kasalla: Flo Peil und Sebastian Wagner
Klüngelköpp: Robert Kowalak und Frank Reudenbach
Höhner: „Micki“ Michael Schläger, „Freddi“ Frederik Lubitz-Ragland und Patrick Lück
Räuber: Sven West, Martin Zänder, Thommy Pieper und Andreas „Schrader“ Dorn
Bläck Föös: Mirko Bäumer, Pit Hupperten und Hans Thodam
Björn Heuser
Tenöre: Thomas Heyer, Stefan Lex und Michael Kurz
Sopranistin: Madelaine Schwer
Am Flügel Ivan Vakulenko
Moderatoren: Daniel Wallroth (Radio Köln) und Michael Kokott (künstlerischer Leiter)