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GeschichteElf Dinge, die Sie noch nicht über den Kölner Dom wussten

Lesezeit 4 Minuten

Der Blick unter dem Langdach des Doms

Köln – Autos im Fenster, Dämonen bei den Bischöfen: Elf Fakten über den Kölner Dom, die kaum jemand kennt.

1. Das einzige im Dom erhaltene Dombaumeistergrab

Das einzige im Dom erhaltene Dombaumeistergrab gehört Konrad Kuene van der Hallen. Im 15. Jahrhundert wurde ihm ein Grabmal gewidmet, das heute noch an einer Ecke des linken Seitenschiffs zu sehen ist. Eigentlich durften im Dom nur Geistliche bestattet werden. Allerdings hat es noch ein Nicht-Geistlicher mit seinem Grab in den Dom geschafft: Graf Gottfried von Arnsberg. Der hatte zuvor seine Grafschaft dem Kölner Erzstift übertragen.

2. Beliebten Erzbischof bei seinem Hobby verewigt

Direkt über dem Grabmal des Dombaumeisters sind moderne Fresken aus dem 20. Jahrhundert zu sehen. Der genaue Beobachter kann auch eine Abbildung des beliebten Kölner Kardinals Joseph Frings entdecken, der Geige spielt - sein liebstes Hobby.

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3. Was macht ein Auto im Kölner Dom?

Ein Auto im Kölner Dom? Und dann auch noch in einem Fenster? Genau: Im berühmten Kinderfenster sind verschiedene Bibelstellen abgebildet. Das Fenster wurde in den 1960er Jahren von Kindern gestiftet. Ein Teil des Fensters zeigt einen Schutzengel. Dieser rettet ein Kind vor einem Unfall: Er zieht es von einem Auto weg. Die Spender wurden übrigens auch in dem Fenster verewigt.

4. Wie der Dreikönigsschrein nur knapp einer Katastrophe entging

Im 15. Jahrhundert ist während eines Sturms ein Steinbrocken aus der Decke des Doms heraus gebrochen. Nur knapp hat er den Dreikönigsschrein verfehlt, der damals noch in einer Kapelle im hinteren Bereich des Hauptschiffes stand. Als Dank und Erinnerung wurde die Stelle mit einem Kreis markiert, an der der Stein heraus gebrochen ist. Ebenso an dieser Stelle: Eine Inschrift mit den Daten des Unfalls.

Warum es dämonische Symbole im Kölner Dom zu entdecken gibt, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

5. Dämonen im Kölner Dom?

Im Chorgestühl aus dem 13. Jahrhundert sind verschiedene Symbole weltlichen und biblischen Ursprungs in Eichenholz verewigt. Die Stühle, die die Bischöfe damals hochklappen konnten, bieten ein kleines Holzstück, an dem sich die Geistlichen abstützen konnten, wenn die Messe mal wieder länger dauerte. Diese Stütze wird wiederum von kleinen Gestalten gehalten - darunter auch kleine Dämonen mit Ziegenbeinen und Flügeln. Sie symbolisieren die Sünden, denen sich die Menschen verwehren sollen - und ihnen dementsprechend den Rücken und den Allerwertesten zudrehen.

6. Was befindet sich hinter dem Vorhang im Chor?

Im hinteren Teil des Hauptschiffes befindet sich ein grüner Vorhang, der nur ganz selten geöffnet wird. Dahinter befindet sich der berühmte Fassadenriss. Er wurde Ende des 13. Jahrhunderts angefertigt und zeigt einen Plan des Westfassade auf Pergamentpapier. Deshalb ist er sehr lichtempfindlich. Während der französischen Revolution ist der Fassadenriss verloren gegangen. Aufgrund seiner Höhe von vier Metern und einer Breite von 1,66 Meter, ist er in elf Teile aufgeteilt. Anfang des 19. Jahrhunderts ist eine Hälfte in Darmstadt, die andere in Paris wieder gefunden worden. Im frühen 19. Jahrhundert bot der Plan somit eine wichtige Initialzündung, um den Dom fertig zu bauen.

7. Der Mann mit zwei linken Händen

Das Mausoleum des Dreikönigsschreins steht zwar nicht mehr direkt im Dom, zeigt aber trotzdem eine Besonderheit. In der ehemaligen Schatzkammer ist das Werk aus der Barock-Zeit ausgestellt und zeigt eine Bildhauerei. Darauf ist im linken Bereich ein Mann zu sehen, der die Arme in die Hüfte stemmt. Doch dem Bildhauer ist ein Fehler unterlaufen: Der abgebildete Mann hat zwei linke Hände.

8. Fußballer am Dom

Im 20. Jahrhundert mussten viele Ausbesserungen an der Fassade des Doms vorgenommen werden. Der Krieg und die Witterung haben ihre Spuren hinterlassen. Einige Bildhauer waren bei den Nachbesserungs-Arbeiten besonders kreativ: Nicht nur sich selbst oder andere Dombau-Mitarbeiter haben sie verewigt, auch ein paar Fußballspieler wurden in den Dom gehauen. Mittlerweile wird der Fokus eher darauf gelegt, die Fassade des Doms möglichst originalgetreu wieder herzustellen. Heute sind sie bei Dachführungen zu sehen.

Durch welche ungewöhnliche Methode der Dombau im 19. Jahrhundert finanziert wurde, lesen Sie im nächsten Abschnitt.

9. Zocken für den Dom

Im 19. Jahrhundert war die Not groß: Wie sollte es weiter gehen mit dem Kölner Dom? Wie konnte der Bau beschleunigt werden? Um Geld in die leeren Kassen zu spülen, wurde eine Lotterie zugunsten des Doms eingerichtet. Die alten Lostrommeln stehen noch immer unter dem Dach der Kirche. Könnte man ja nochmal brauchen.

10. Versteckter Stern zwischen Stahlträgern

Ein Ort, den kaum jemand betritt, befindet sich unter dem Dach des Langhauses. Mitten zwischen leuchtend orange-farbenen Stahlträgern prangt ein steinerner Stern. 1320 wurde er auf die ehemalige Chorgiebelwand gearbeitet, die das Langhaus im Dachstuhl immer noch trennt.

In unmittelbarer Nähe befindet sich ein anderes Highlight: Der fast 1,50 Meter große Schraubenschlüssel, mit dem die riesigen Schrauben an der stählernen Dachkonstruktion im Obergeschoss festgezogen wurden.

11. Das alte Eingangstor

Vom 16. bis 19. Jahrhundert war der Dom nur über ein provisorisches Eingangstor zu erreichen. Der heutige Eingang wurde erst geschaffen, als der Südturm fertig war. Bei Ausgrabungen nach dem Zweiten Weltkrieg, um zu überprüfen, wie es um die Fundamente der Kirche stehen, wurde das alte Tor wieder gefunden. Im 20. Jahrhundert wurden rund 40 Prozent der Gesamtfläche des Doms „unterkellert“.

Was der Betrieb und der Unterhalt des Kölner Doms jeden Tag kostet, lesen Sie hier.