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Bilanz des Kölner ZooHistorische Villa des Zoodirektors wird zum Museum

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Am Donnerstag geboren: ein Fohlen im Gehege der Onager.

Köln – Die Direktorenvilla des Kölner Zoos soll in ein Museum umgewandelt werden. Das haben Direktor Theo Pagel und Christopher Landsberg vom Vorstand am Donnerstag bei der Vorstellung der Tiergarten-Bilanz für 2014 als „ganz neue Idee“ verkündet. Das Gebäude aus dem Jahr 1865 soll in die Planung zum benachbarten Alten Vogelhaus einbezogen werden, das 1899 im Stil einer russisch-orthodoxen Kirche erbaut wurde. Es wird für rund 8,5 Millionen Euro saniert und, sofern alles nach Plan läuft, 2017 als südamerikanisches Regenwaldhaus wiedereröffnen, in dem die Besucher auf Stegen durch eine von Tieren bevölkerte Urwaldvegetation laufen. Einen detaillierten Umbauplan für die Villa gibt es dagegen noch nicht. Zu frisch ist Pagels Entscheidung, sie nach dem Auszug seiner Töchter als Wohnort für sich und seine Frau aufzugeben; fest steht nur, das in dem Haus mit rund 200 Quadratmetern Fläche die Geschichte der zoologischen Gärten präsentiert werden soll.

Das Projekt reiht sich ein in die Neuerungen, mit denen sich der Zoo nach und nach attraktiver machen und mehr Besucher anziehen will. Für das vergangene Jahr ist die Strategie aufgegangen, wie die Bilanz zeigt. Danach wurden rund 927 000 Gäste gezählt, das sind 119.000 mehr als im Vorjahr mit seinem regenreichen Sommer. Fast 40 000 Menschen hatten eine Zoo-Jahreskarte; 2014 waren es noch etwa 36 500. „Wir hatten ein Superjahr“ sagte Pagel. Es hat einen Überschuss von 113 000 Euro gebracht. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 17,5 Millionen Euro; den größten Posten – 47 Prozent – machen die Gehälter des Personals aus: 143 Mitarbeiter und 13 Auszubildende.

60 Prozent aus Ticketverkauf

Annähernd 60 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Ticketverkauf. Einen Sonderzuschuss der Stadt, die mit gut 88 Prozent die meisten Aktien am Zoo hält, gab es im vorigen Jahr für die Errichtung des Erlebnis-Bauernhofs am Eingang: 3,27 Millionen Euro. Zu den sonstigen Einnahmen zählen Miet- bzw- Pachtzahlungen der Töchterunternehmen Zoo-Gastronomie und Zoo-Shop. Pagel und Landsberg hoben hervor, dass sich der erwirtschaftete Eigenanteil im Verhältnis zum Zuschuss für den Tiergarten seit Jahren günstig entwickle; 2014 lag dieser Anteil bei mehr als 82 Prozent.

„Wir werden immer unabhängiger von öffentlichen Zuwendungen“, sagte Landsberg. Allerdings sei der Zoo besonders dann auf Zuschüsse angewiesen, wenn es um Investitionen in neue Attraktionen gehe, vom Elefantenhaus über das Nilpferd- und Krokodil-Haus „Hippodom bis eben zum bäuerlichen „Clemenshof“. Der Bilanzüberschuss von 113 000 Euro relativiere sich erheblich, wenn man bedenke, dass die täglichen Kosten für den Zoo 48 000 Euro betragen würden. Und was im Sommer erwirtschaftet wird, muss für die besucherarmen Monate der kalten Jahreszeit mitreichen wegen der laufenden Ausgaben, ob für Energie, Futter, Tierpflege oder Medikamente.

Nicht nur bauliche Veränderungen locken Besucher an, sondern auch Neugeburten. Exemplarisch dafür kann das Junge stehen, das kurz vor der Präsentation der Bilanz im Gehege der Onager geboren wurde. 2014 kamen im Kölner Zoo rund 30 Säugetiere zur Welt.