Rund 700.000 Euro erhielt die Stadt Köln 2023. Dabei ging es auch um Kölsch und Schnittchen. Doch der größte Betrag ging ans Museum Ludwig.
Sponsoringbericht der StadtKölner Traditionsunternehmen spendet 150.000 Euro an das Museum Ludwig
Die Stadt Köln hat ihren Sponsoringbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Es ist der erste öffentlich zugängliche Bericht, nachdem der Rat zum 1. Januar 2023 eine neue Sponsoringrichtlinie beschlossen hatte. Aus dem Dokument geht hervor, welche Unternehmen die Stadt oder städtische Institutionen wie Museen unterstützt haben.
Stadt Köln erhielt rund 700.000 Euro an Sponsorengeldern
Demnach bekam die Stadt Köln im Jahr 2023 insgesamt 686.702,29 Euro an Sponsorengeldern. Der größte Betrag kam vom Kölner Kofferhersteller Rimowa und ging an das Museum Ludwig, um eine Stelle als „Innovationsmanagerin oder Innovationsmanager“ zu schaffen.
„Seit 1898 sind die Wurzeln von Rimowa in Köln verankert. Die Stadt ist nicht nur Standort unseres historischen Werkes, sondern auch eine ständige Inspiration für uns für die Produktentwicklung und Kommunikation – denn es sind die Menschen und die Kultur, die Köln ausmachen“, antwortet Andreas Freitag, Pressesprecher von Rimowa, auf Frage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nach den Beweggründen für die Großspende von 150.000 Euro.
„Im Museum Ludwig arbeitet ein Fundraisingteam, das derzeit aus vier Kolleginnen besteht, die überwiegend in Teilzeit arbeiten. Das Team hat es geschafft, langfristige Partnerschaften zu initiieren und auch immer wieder neue Sponsoren für die Ausstellungsprojekte des Museums zu finden“, sagt darüber hinaus Jutta Doppke-Metz, Pressesprecherin der Stadt Köln.
Stadt Köln nimmt auch Sponsorings durch Sachspenden an
Die Unternehmen haben sich auf unterschiedliche Weise mit Sponsorengeldern eingebracht. Es gibt sowohl Geld- als auch Sachspenden. So steuerte Gaffel „Kölsch, Fassbrause und Schnittchen“ im Wert von 2500 Euro für eine Veranstaltung des Kulturdezernats bei. Die britische Firma Farrow & Ball stellte dem Museum Ludwig Wandfarbe im Wert von 10.000 Euro für die Ausstellung „Ursula – Das bin ich. Na und?“ zur Verfügung.
Damit ein Unternehmen sponsern darf, muss es einige Grundsätze erfüllen. „Das Sponsoring muss mit Werten und Zielen der Stadtverwaltung vereinbar sein. Sponsoringvereinbarungen dürfen nur im Interesse der Erledigung von Verwaltungsaufgaben getroffen werden“, heißt es in der 2023 aktualisierten Richtlinie.
Ab 50.000 Euro Sponsorengeld entscheidet der Stadtrat
In der Zuständigkeitsordnung der Stadt Köln ist zudem eine Obergrenze festgelegt. Sponsoringverträge mit einem Wert von bis zu 50.000 Euro sind demnach Geschäft der Verwaltung, darüber hinaus entscheidet der Stadtrat darüber, ob der Sponsor genehmigt wird oder nicht.
„Jede Transparenz hilft, denn dann kann man sich das Ganze anschauen und sich einen Eindruck verschaffen“, sagt Karin Holloch von der Regionalgruppe NRW von Transparency International. Die Beträge aus dem Sponsoring der Stadt Köln empfindet sie als vergleichsweise niedrig, auch wenn Rimowa mit 150.000 Euro heraussticht. „Wenn man das mit dem Haushalt der Stadt Köln in Relation setzt, ist das gering“, sagt sie. Dieser betrug im Jahr 2023 rund 5,69 Milliarden Euro.