AboAbonnieren

Spritpreise in der AnalyseSo wirkt sich der Rabatt auf 100 Kölner Tankstellen aus

Lesezeit 3 Minuten
Tanken-Koeln

Tanken in Köln – die aktuellen Preisveränderungen.

Köln – Die Steuersenkung auf Benzin und Diesel macht sich an den Tankstellen in Köln in unterschiedlichem Tempo bemerkbar. Das zeigt eine „Kölner Stadt-Anzeiger“-Analyse der Preise von 100 Tankstellen in der Stadt. Außerdem belegen die Daten: Die Preissenkungen fallen geringer aus als der Steuernachlass.

Seit Mitternacht gilt für drei Monate eine reduzierte Steuer, für Super-Treibstoff verlangt der Staat 35,6 Cent pro Liter weniger, bei Diesel sind es 16,7 Cent pro Liter. Im Vorfeld war erwartet worden, dass die Senkung nicht schlagartig an allen Zapfsäulen bemerkbar sein wird. In Köln zeigt sich jedoch vor allem beim Benzin schon am Vormittag ein deutlicher Preisrückgang an den allermeisten Tankstellen, der sich bist zum späten Nachmittag nicht wesentlich verändert hat.

Im Durchschnitt liegt der Benzinpreis an den 100 untersuchten Tankstellen um 16 Uhr 28,9 Cent niedriger als am Vortag. Damit ist der Rückgang fast sieben Cent geringer als der Steuernachlass. Allerdings können sich die Preise im Tagesverlauf immer wieder verändern – die Daten zeigen eine Momentaufnahme.

Stärkere Auswirkungen bei Diesel

Beim Diesel-Kraftstoff wirkt sich wohl deutlicher aus, was Tankstellenpächter im Vorfeld angekündigt hatten. Da die Steuer vor der Anlieferung des Sprits berechnet wird, können Altbestände in den Tankstellen nicht direkt vergünstigt abgegeben werden – auf sie wurde die höhere Steuer fällig. Zum Zeitpunkt einer Stichprobe um 16 Uhr am Mittwochnachmittag haben zumindest einige Tankstellen noch keine deutlichen Preissenkungen elektronisch übermittelt.

Die durchschnittliche Preisveränderung beim Diesel beträgt dennoch minus 10,8 Cent. Damit sind etwa noch sechs Cent „Luft“ zur Steuersenkung um 16,7 Cent je Liter.

Der ADAC hat bundesweit die Entwicklung der Benzin- und Dieselpreise beobachtet und kommt zu einem ähnlichen Schluss. Die Preise für Diesel und Benzin seien an vielen Tankstellen wieder unter zwei Euro gesunken.

Steuernachlass für drei Monate

Der Steuernachlass gilt für drei Monate. „Wir erwarten, dass die Steuersenkung ab 1. Juni in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wird“, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Die Spritpreise seien laut Einschätzung des ADAC unabhängig vom Tankrabatt noch immer zu hoch, der ADAC beobachte die weitere Preisentwicklung deshalb „genau“. Angesichts des hohen Preisniveaus bestehe „reichlich Potenzial für Preissenkungen“, sagte Hillebrand weiter.

Der ADAC warnte angesichts der günstigeren Spritpreise vor langen Wartezeiten an den Zapfsäulen. Insbesondere in grenznahen Gebieten könnten auch Autofahrer aus Nachbarländern zum Tanken nach Deutschland kommen, hieß es vom ADAC. Mit dem Tankrabatt sei Sprit in Deutschland nun deutlich billiger als beispielsweise in Dänemark, den Niederlanden, Belgien oder der Schweiz.

Das könnte Sie auch interessieren:

In der Woche vor Inkrafttreten des Tankrabatts sind die Preise an den Tankstellen deutlich angestiegen. Der Benzinpreis stieg im Wochenvergleich um 6,1 Cent, beim Diesel betrug das Plus fünf Cent, wie der ADAC mitteilte. Ein Liter Benzin kostete somit durchschnittlich 2,151 Euro, der Dieselpreis lag im Schnitt bei 2,044 Euro. Der Grund für die hohen Tankkosten waren die hohen Preise an den Ölmärkten.

Anmerkung zu den Daten: Den Preisvergleich machen Transparenzpflichten der Tankstellen möglich, die regelmäßig ihre Preise elektronisch melden müssen. Auf diese Informationen greifen etwa auch Tank-Apps zu oder auch andere Vergleichsportale. Preismeldungen können in Einzelfällen verzögert erfolgen und die Preise sich gegenüber dem Zeitpunkt der Stichprobe auch wieder nach unten oder oben entwickelt haben.