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Stadt investiert drei MillionenNeue Abteilung soll Räume für Kultur in Köln sichern

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Das Helios-Gelände in Köln-Ehrenfeld war mal eine Kulturmeile. Davon ist nicht mehr viel übrig. (Symbol)

Köln – In der Stadtverwaltung soll eine Abteilung entstehen, die sich um die Belange der Kulturbetriebe und den Herausforderungen in Kölns Kulturräumen kümmert. Diese Entscheidung hat der Stadtrat bei seiner Sitzung getroffen. Die Stabsstelle „Kulturraummanagement“ soll künftig im Dezernat Kunst und Kultur angesiedelt sein. Kulturdezernent Stefan Charles sagte im Rat, Kulturräume in der Stadt seien „bedroht“.

Der Kulturraum-Manager solle sich um die „langfristige Erhaltung bestehender und Schaffung neuer Kulturräume“ kümmern, so Charles weiter. „Kunst und Kultur sind wichtige Faktoren für die Attraktivität einer Stadt“ betonte er. Insgesamt will die Stadt für die Stabsstelle in den kommenden drei Jahren rund drei Millionen Euro zur Verfügung stellen. Viereinhalb Stellen sollen neu geschaffen werden, hinzukommen vier Angestellte, die aus dem Kulturamt in die neue Stabsstelle wechseln sollen.

Kölner Stadtrat stimmt neuer Kultur-Abteilung mit breiter Mehrheit zu

Lange sei es auch in Köln so gewesen, dass Künstlerinnen „Brachen und Nischen durch ihre Flexibilität in Besitz nehmen konnten“, sagte Charles. Inzwischen jedoch finde sich durch die zunehmende Flächenkonkurrenz und die Umwidmung von Flächen in Wohnraum, Gewerbe oder Naherholungsgebiete oft kaum noch Platz für Kunst und Kultur.

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„Das sind Verdrängungsprozesse, denen sich Kultur nicht mehr aus eigener Kraft entgegenstellen kann.“ Ohne den entsprechenden Raum sei keine Kunst möglich. Den Beschluss im Rat bezeichnete er als „richtungsweisende Entscheidung“. Eine breite Mehrheit der Fraktionen im Rat stimmte der Vorlage zu, lediglich die AfD lehnte sie ab.

In dem Antrag heißt es, die sich stetig verschlechternde Situation der Kunst- und Kulturräume verlange ein rasches Handeln mit spürbaren Effekten. Zu den Aufgaben der neuen Stabsstelle wird es gehören, Leerstände in der Stadt zu identifizieren und diese Künstler und Kulturschaffenden zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus soll eine Datenbank entwickelt werden, in der Angebote und Gesuche für Kulturräume schnell vermittelt werden können. Auch neue Atelierräume sollen gefunden und zur Verfügung gestellt werden. Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe soll sicherstellen, dass die Vorhaben der neuen Stabsstelle auch zeitnah umgesetzt werden können.