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Personalbericht legt offenStadt Köln verliert in den nächsten zehn Jahren ein Viertel ihrer Angestellten

Lesezeit 4 Minuten
Im Stadthaus in Deutz (im Bild links neben der Lanxess-Arena) arbeitet ein großer Teil der 21.461 Angestellten der Kölner Stadtverwaltung.

Im Stadthaus in Deutz (im Bild links neben der Lanxess-Arena) arbeitet ein großer Teil der 21.461 Angestellten der Kölner Stadtverwaltung.

Die Stadt Köln hat ihren Personalbericht veröffentlicht. Das sind die wichtigsten Zahlen der Verwaltung.

Die Stadt Köln verliert als Arbeitgeber weiter Angestellte. Grund ist vor allem das Alter der Mitarbeiter: In den kommenden zehn Jahren gehen mehr als 5000 Mitarbeitende und fast 600 Führungskräfte der Verwaltung in Rente oder Pension – ein Viertel des jetzigen Personals. Das geht aus dem Personalbericht hervor, den die Stadt wie in jedem Jahr nun veröffentlichte.

Das hohe Durchschnittsalter der städtischen Mitarbeitenden wird eine Herausforderung für die Zukunft sein. Zum Stichtag 31. Dezember 2023, der Grundlage für die gesamten Daten, lag es bei 45,3 Jahren. 2022 sind die Mitarbeitenden im Schnitt noch 44,9 Jahre alt gewesen.

Kölner Stadtverwaltung zählt 21.461 Angestellte – Zahl sinkt

Insgesamt waren 2023 in Köln 21.461 Menschen städtisch angestellt, in etwa 100 weniger als 2022. Der Verlust wird leicht relativiert, weil mehr von ihnen in Vollzeit arbeiteten als im Vorjahr. Trotzdem verlassen seit 2021 mehr Angestellte die Stadt als Arbeitgeber als neue eintreten. Bis dahin war die Verwaltung jedes Jahr gewachsen, 2020 sogar auf einen Schlag drastisch: Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die Stadt mehr als 150 Menschen neu angestellt. Mit dem Trend ist es vorbei. Angesichts der absehbaren Abgänge müsste die Stadt jährlich 600 Menschen neu einstellen, um den jetzigen Personalbestand zu halten.

Auf die Frage, ob die Verwaltung sich in den kommenden Jahren angesichts dieser Herausforderung weiter verkleinern werde, teilte eine Sprecherin mit: „Insgesamt rechnet die Verwaltung nach den Jahren im Krisenmodus, in dem viele ungeplante Einstellungen von Personal, bedingt durch Corona und dem Krieg in der Ukraine, erforderlich waren, nun mit einer Normalisierung der Lage.“ Die Stadtverwaltung beobachte die Entwicklungen der Personalkennzahlen sehr genau. „Auch der allseits bekannte Fachkräftemangel wird dazu führen, dass die Stadt gegebenenfalls weniger Neueinstellungen tätigen kann.“

14.000 Bewerbungen auf Jobs bei der Stadt Köln

2023 schrieb die Stadtverwaltung laut Bericht 1700 Stellen intern und 650 Stellen extern aus. Die Stadt setzt in der Mitarbeiterrekrutierung unter anderem auf die Kampagne „Mach Köln“, auf Trainee- und Aufstiegsprogramme und Quereinsteiger. Sie bewertet diese Strategie als gelungen: 14.000 Bewerbungen habe sie 2023 erhalten, 4000 mehr als im Vorjahr.

Unter angehenden Auszubildenden ist die Stadt allerdings deutlich unbeliebter geworden: 22 Prozent weniger Menschen bewarben sich 2023 bei der Stadt (5200) als im Vorjahr (6700). Allerdings kann die Stadt noch immer aus deutlich mehr Kandidaten wählen, als sie Ausbildungsplätze hat: 2023 stellte sie 267 Auszubildende und Dual-Studierende in der Verwaltung ein.

Weiter gestiegen ist der Anteil Mitarbeitender mit ausländischer Staatsangehörigkeit: auf erstmals mehr als acht Prozent. 2021 hatte nur sieben Prozent einen anderen Pass als den deutschen, allen voran den türkischen, gefolgt vom italienischen. Gestiegen ist auch die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen. 1849 Menschen mit Schwerbehinderung arbeiten in der Verwaltung, das sind fast zehn Prozent der Angestellten.

Kölner waren 2023 seltener krank als im Vorjahr

Im Gegensatz zu privatwirtschaftlichen Arbeitgebern veröffentlicht die Stadt ihren Krankenstand regelmäßig, so auch im Personalbericht. Nimmt man die mehr als 20.000 Beschäftigten als Stichprobe für die gesamte Stadt, lässt sich sagen: Die Kölner waren 2023 wieder seltener krank. In ihrer Arbeitszeit waren die städtischen Angestellten zu 9,4 Prozent krank. 2022 lag die Quote bei fast zehn Prozent, was unter anderem an dem Wegfall der Corona-Einschränkungen gelegen haben dürfte. Rechnet man die Langzeitkranken (mehr als 42 Krankheitstage) heraus, wie es Krankenkassen praktizieren, ergibt sich sogar nur eine Quote von 4,36 Prozent.

Größtes Dezernat hat auch höchste Frauenquote

Das größte Dezernat der Stadt ist das für Bildung, Jugend und Sport mit mehr als 6000 Angestellten, zu dem auch Kindertagesstätten gehören. Hier ist auch die Frauenquote mit 86 Prozent am höchsten. Die Allgemeine Verwaltung zählte 2023 mehr als 5500 Angestellte, zur Hälfte weiblich. Deutlich mehr Männer als Frauen arbeiten hingegen im Dezernat für Klima und Umwelt sowie dem für Stadtentwicklung und Wirtschaft. Insgesamt ist die Stadt Köln weiblicher, 62 Prozent ihrer Angestellten sind Frauen.

Jedoch arbeiten auch deutlich mehr Frauen in Teilzeit als Männer. Während mit 44 Prozent der städtischen Mitarbeiterinnen fast jede zweite Frau in Teilzeit arbeitet, tun dies nur 12 Prozent der Männer. Bundesweit liegt bei Frauen die Teilzeitquote bei 50 Prozent. Trotzdem hat die Stadt mehr weibliche Führungskräfte als männliche: Von fast 1900 sind mehr als 1000 Stellen mit Frauen besetzt.