Das Ordnungsamt stand zuletzt in der Kritik, jetzt sucht die Stadt eine Leitung. Sie wird viel zu tun haben, um vakante Stellen zu besetzen.
Viele Führungspositionen unbesetztOrdnungsamt der Stadt Köln leidet unter Personalnot
Die Stadt Köln sucht per Ausschreibung eine neue Leiterin oder einen neuen Leiter für das kriselnde Ordnungsamt. Bis 29. März sollen Interessenten sich für den Job melden. Die neue Führungskraft hat aus mehreren Gründen eine schwierige Aufgabe vor sich: Momentan sind sowohl die Spitzenposition im Ordnungsamt als auch die Stellvertretung offen.
Seit dem Ausscheiden der ehemaligen Leiterin Athene Hammerich zum 22. Januar hat interimsweise ein Team aus Mitarbeitenden des Amtes übernommen, dazu zählen auch Alexander Vogel, Chef des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und Uwe Strecker, Leiter des Amtes für Bürgerdienste.
Die Ausschreibung bedeutet, dass sowohl Vogel als auch Strecker das Ordnungsamt ziemlich sicher nicht übernehmen. Da sie auch Amtsleiter mit der entsprechenden Gehaltsgruppe sind, hätte die Stadtspitze sie ohne Ausschreibung an die Stelle versetzen können. Hammerich hatte ihren Wechsel zu den sogenannten Zentralen Diensten der Verwaltung mit persönlichen Gründen erklärt.
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Auch die stellvertretende Leitung des Amtes hatte die Stadt Anfang Januar schon ausgeschrieben, weil Josef Breuer das Bürgeramt Ehrenfeld übernahm. Die Frist endete am 23. Januar. Doch bislang ist der Posten nicht besetzt, nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ruht die Suche, bis die neue Spitzenkraft gefunden ist.
In der Ausschreibung heißt es zu den Aufgaben, dass die neue Leitung „die strategische, wirtschaftliche und personelle Weiterentwicklung des Amtes im Sinne der strategischen Leitziele der Stadt Köln unter Berücksichtigung der Dezernatsstrategie“ steuert, die Steuerungsprozesse im Amt optimiere und die Führungskultur weiterentwickle.
Es sind nicht die einzigen personellen Probleme im Ordnungsamt mit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Von den sechs Abteilungsleiter-Posten sind dem Vernehmen nach zum 1. April drei unbesetzt. Von den acht Führungspositionen sind also fünf ab dem 1. April vakant.
Zusätzlich zu den personellen Problemen hat das Ordnungsamt in den vergangenen Monaten noch stärker als sonst im Fokus des öffentlichen Interesses gestanden. Ein Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) hatte vergangenen September dem Amt mangelnde Kontrolle der Sicherheitsdienste an Karneval attestiert, zudem zahlte es unaufgefordert höhere Löhne als vereinbart, der Stadt entstand ein finanzieller Schaden.
Stadtdirektorin Andrea Blome stand heftig in der Kritik, eine hochrangige Führungskraft wurde freigestellt, ein Disziplinarverfahren läuft. Das Ordnungsamt gehört zum Dezernat von Blome, für die es auch um eine Verlängerung ihres Jobs geht. Nach acht Jahren endet am Jahresende ihre Amtszeit, sie wünscht sich eine Verlängerung.
Zum Ordnungsamt gehört unter anderem der Ordnungsdienst, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stadtbild zu sehen sind. In der Ausschreibung heißt es: „Insbesondere die Vermittlung zwischen den verschiedentlichen Ansprüchen und Interessen hinsichtlich der Nutzung des öffentlichen Raums ist eine wichtige Aufgabe des Amtes, die es unter Beteiligung diverser Akteurinnen und Akteuren gilt weiter zu entwickeln.“