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Stadt Köln will eingreifenHunderte Menschen drängen dicht an dicht in Ikea-Schlange

Lesezeit 3 Minuten
Ikea gepixelt

Der Abstand von 1,50 Meter wurde vor der Ikea-Filiale teilweise deutlich unterschritten.

Köln – Die meisten Menschen standen dicht an dicht, eine Schlange aus Hunderten Menschen zog sich quer vom Eingangsbereich bis über den Parkplatz – und ein scheinbar hilfloser Sicherheitsmitarbeiter schaute zu: Wer am Samstagnachmittag vor Ikea in Godorf zusah, wie mehrere Hundert Kunden zeitgleich auf den Einlass in das Möbelhaus warteten, hätte fast den Eindruck bekommen können, als seien Abstandsregeln schon wieder außer Kraft gesetzt worden. Ob den Möbelriesen Konsequenzen erwarten, ist unklar.

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Die Regelung, nach der Einzelhändler über 800 Quadratmetern nur nach einer deutlichen Verkleinerung der Ladenfläche öffnen dürfen, gilt für die Möbelhäuser in NRW ausdrücklich nicht. Ikea ist überzeugt, ein sicheres Konzept gefunden zu haben: In die Filiale in Godorf dürfen beispielsweise nur noch rund 600 Menschen gleichzeitig hinein, das ist eine Person auf 20 Quadratmeter. Ist das Möbelhaus voll, müssen die Besucher auf Einlass in einem abgesperrten Korridor warten – einen Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen jedem Kunden vorausgesetzt.

Mindestens fünfhundert Menschen standen in der Schlange

Ein Ortsbesuch des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Samstag legte das Gegenteil nahe: Mindestens fünfhundert Menschen standen in der Schlange, Masken trugen nur wenige. Ein mit Einkaufswagen und Flatterband abgesperrter Gang hielt einen beträchtlichen Teil der Wartenden augenscheinlich nicht davon ab, den nach wie vor vom Land gesetzlich festgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern deutlich zu unterschreiten.

Am Rande der Schlange zu sehen war am Nachmittag nur ein einzelner Sicherheitsmann, der trotz zahlreicher Abstandsverstöße aber nicht eingriff – zwei weitere Security-Mitarbeiter wachten lediglich am Eingang darüber, wie viele Personen zeitgleich die Verkaufsräume der schwedischen Möbelkette betreten dürfen.

Einhaltung der Abstandsregelung von den Behörden kontrolliert

Wie viele Sicherheitsbedienstete am Samstag tatsächlich im Einsatz waren, kann Ikea auf Nachfrage nicht beantworten. Allerdings werde die Einhaltung der Abstandsregelung regelmäßig von den Behörden kontrolliert, „so war etwa auch in Godorf das Ordnungsamt am vergangenen Samstag vor Ort“, schreibt Ikea, zum Zeitpunkt der Kontrolle seien keine Verstöße festgestellt worden.

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Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ legte der Stadt am Montag Fotos von der Situation am Samstag vor. Sie zeigten durchaus „eine Situation, die nicht in Ordnung ist“, sagt Stadtsprecherin Inge Schürmann. Bisher habe die Stadt im Fall von Ikea „bislang völlig andere Meldungen“ empfangen, nach denen die Hygienekonzepte erfolgreich umgesetzt worden seien.

Gegenüber dieser Zeitung hat Ikea bereits angekündigt, das eigene Sicherheitskonzept erneut prüfen und verstärkt Personal einsetzen zu wollen, das insbesondere darauf achten soll, dass die wartenden Kunden vor den Läden genug Abstand halten. Dass es ausreichend Sicherheitspersonal vor den Läden brauche, will auch die Stadt in einem Gespräch mit der Möbelkette noch einmal deutlich machen.