Toter SäuglingKölner Polizei prüft Zeugenhinweise nach Fund vor Babyklappe
Köln – Nach dem Fund eines toten Säuglings vor einer Babyklappe in Bilderstöckchen am Montagvormittag sind bei der Polizei mehrere Hinweise von Zeugen eingegangen. Die Meldungen betreffen vor allem das weiße Frotteehandtuch mit der auffälligen Musterung, in das der Junge eingewickelt war. Die Polizei hatte ein Foto des Tuchs veröffentlicht, weil sie sich davon Hinweise auf die Mutter oder den Vater des Kindes erhofft.
Polizei fahndet weiter nach den Eltern
Eine „heiße Spur" sei bislang aber wohl nicht dabei, sagte Kriminaldirektor Michael Esser dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Die Hinweise beziehen sich in erster Linie auf den möglichen Hersteller oder die Marke des Handtuchs. Die Polizei vermutet, dass die Mutter des Neugeborenen psychisch und womöglich auch körperlich unter den Umständen und Folgen der Geburt leiden könnte und appellierte an die bislang unbekannten Eltern, Untersützung bei einer Beratungsstelle zu suchen. Das ist auch anonym möglich.
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Die Staatsanwaltschaft hat derweil Ermittlungen aufgenommen wegen eines Tötungsdelikts durch Unterlassen. Der Säugling - so haben es Rechtsmediziner herausgefunden - hat bei der Geburt gelebt. Er ist den Obduktionsergebnissen zufolge wohl gestorben, weil er nicht versorgt wurde.
Noch nicht zuverlässig geklärt ist die Frage, ob er auch noch am Leben war, als er vor der Babyklappe an der Escher Straße abgelegt wurde. Das endgültige Gutachten der Rechtsmedizin steht noch aus. Eine Mitarbeiterin einer angeschlossenen Einrichtung für junge Schwangere und Alleinerziehende hatte das Kind gegen 10.45 Uhr bei einem Kontrollgang gefunden. Ein Notarzt hatte den Tod festgestellt. Weitere Zeugenhinweise nimmt die Mordkommission unter der Rufnummer 0221/229-0 entgegen.