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Tourismus in KölnStadt veröffentlicht erschreckende Zahlen zum Corona-Jahr 2020

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Die Kölner Altstadt

Köln – Es sind erschreckende Zahlen, die die Stadt zur Entwicklung von Gastronomie und Tourismus im Jahr 2020 nun veröffentlichte. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie kam der Tourismus im Jahr 2020 zeitweise komplett zum Stillstand. Das für die Stadt wichtige Messe- und Kongressgeschäft sowie große Teile des Geschäftsreisetourismus sind 2020 nahezu vollständig weggefallen.

Dies führte zu einem Rückgang der Gästeankünfte von mehr als 60 Prozent. Zwischen 2010 und 2019 war die Zahl der Ankünfte noch um etwa die Hälfte auf rund 3,8 Millionen angestiegen. Auch die Anzahl der Übernachtungen hat sich mit 44 Prozent auf rund 6,6 Millionen deutlich gesteigert. Köln boomte. Doch 2020 verzeichnete die Stadt gegenüber dem Vorjahr dann einen deutlichen Rückgang von mehr als 60 Prozent bei den registrierten Ankünften in Hotelbetrieben (1,44 Millionen) und den Übernachtungen (2,56 Millionen).

30 Prozent der Betriebe mussten schließen

82 von 280 Kölner Beherbergungsbetrieben (dazu zählen zum Beispiel auch Campingplätze und Pensionen) mussten zumindest zeitweise schließen – das sind fast 30 Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich im Verlauf des Jahres das Bettenangebot um 15 Prozent von rund 34.000 auf 29.000 und der Auslastungsgrad der Betten ging von 54 Prozent im Jahr 2019 auf ein Viertel zurück.

Die Beschäftigtenzahl im Beherbergungsgewerbe sank unter das Niveau des Jahres 2010. Von 2010 bis 2019 war die Zahl der Arbeitsplätze dagegen kontinuierlich angestiegen. Auch im Gastgewerbe insgesamt – die Branche umfasst sowohl das Beherbergungsgewerbe als auch die Gastronomie – wurde die seit 2010 zu beobachtende positive Beschäftigungsentwicklung durch die Corona-Pandemie deutlich abgeschwächt: Von Ende 2019 bis Ende 2020 sind rund 3300 Arbeitsplätze verloren gegangen (minus 15 Prozent auf rund 18.700 Beschäftigte).

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Die Entwicklung der Übernachtungszahlen 

Die in Köln im Vergleich zur Hotellerie beschäftigungsintensivere Gastronomie (rund 75 Prozent aller Beschäftigten der Branche „Gastgewerbe“ arbeiten in der Gastronomie) gewann bei stabilen Betriebszahlen zwischen 2010 und 2019 insgesamt 5080 Beschäftigte hinzu. Rund die Hälfte dieser neuen Arbeitsplätze ging zwischen 2019 und 2020 wieder verloren. Die bereits langjährig anhaltenden Beschäftigungsrückgänge in Kneipen, Cafés sowie Diskotheken haben sich durch die Pandemie verschärft.

6000 Minijobs gingen verloren

Das Gastgewerbe ist eine Branche, in der traditionell viele Minijobberinnen und Minijobber arbeiten. Durch die Pandemie ist auch die Zahl dieser geringfügig Beschäftigten von 2019 bis 2020 um ein Drittel (minus 6000 Personen) gesunken. Für rund 29.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der Branche wurde in Köln von März 2020 bis August 2021 Kurzarbeit angezeigt.

Erste positive Signale

Seit Jahresbeginn 2021 gibt es jedoch wieder positive Signale: Im Vergleich zum Jahresende 2020 gab es im Juli 2021 mit der Öffnung der Hotellerie und Gastronomie deutliche Zuwächse bei Beherbergungsbetrieben (plus 22 Prozent), Gästeankünften (plus 462 Prozent) und Übernachtungen (plus 368 Prozent) - allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau.

Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) berichtete im September 2021 im Bundesdurchschnitt von einer Trendwende im Gastgewerbe und dem besten Umsatz seit Beginn der Corona-Pandemie: In Folge der Lockerungen und einer erhöhten Nachfrage durch Tourismus lagen die Umsätze der Branche im August 2021 nur 5,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.

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Christoph Becker, als Geschäftsführer der Dehoga Nordrhein für Köln zuständig, relativiert diese positive Entwicklung allerdings für Köln. „Der Aufwärtsentwicklung spüren vor allem Urlaubsdestinationen in Deutschland. Dorthin sind die Menschen nach dem langen Lockdown vermehrt gefahren. Köln ist allerdings keine Urlaubsdestination, sondern im Wesentlichen von Messen und Tagungen abhängig. Und dieses Geschäft ist noch nicht wieder angelaufen." Die Anuga im Oktober sei ein erster Hoffnungsschimmer gewesen. Vom Tourismus abhängige Gastro-Viertel wie die Altstadt würden weiter darben.

Keine Entwarnung für Köln

Nach Köln kommen seit dem Sommer auch nach den Zahlen von Köln-Tourismus vor allem Städtetouristen aus Deutschland und den Nachbarländern. Die bleiben aber in der Regel nur ein oder zwei Nächte und haben kein großes Budget.

Hinzu käme nun, so Becker, dass in der Gastronomie wegen der steigenden Inzidenzahlen gebuchte Reisen oder auch Veranstaltungen wie etwa Weihnachtsfeiern wieder storniert würden. „Von einer Erholung können wir in Köln bei weitem noch nicht reden."