Krieg gegen die UkraineKölner DLR stoppt Kooperation mit Russland
Köln – Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nun auch Auswirkungen auf die Weltraumforschung und das in Köln ansässige Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Wegen des Krieges stoppte zuerst das DLR die Zusammenarbeit mit Russland. „Für uns gilt: Gewalt darf kein Mittel zur Durchsetzung von Zielen jedweder Art sein“, teilte die Forschungsorganisation mit. „Wir sehen deshalb mit großer Sorge die Entwicklungen in der Ukraine und verurteilen die kriegerischen Handlungen Russlands.“ Als internationale Organisation, in der Menschen aus 96 verschiedenen Ländern arbeiten, stehe das DLR für ein friedliches Miteinander aller Nationen und Menschen.
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Einige Stunden später reagierte Russland auf die Ankündigung des DLR. Die Entscheidung habe den langfristigen Beziehungen einen irreparablen Schaden zugefügt, der sich erheblich auf die Aktivitäten bei der Erforschung des Weltraums für friedliche Zwecke auswirke. Das geht aus einem am Donnerstag in Moskau veröffentlichten Schreiben des Chefs der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hervor. Er halte es „für unmöglich, gemeinsame Experimente auf der Internationalen Raumstation durchzuführen“, schrieb Rogosin darin.
DLR Köln: Keine neuen Projekte mit Russland
Das DLR sowie die Raumfahrtagentur der Organisation kooperieren in einer Reihe von Forschungsprojekten mit russischen Einrichtungen, unter anderem bei Experimenten zur Entwicklung eines Boden-Weltraum-Systems zur Überwachung und Vorhersage von Naturkatastrophen. Welche Projekte noch vom Ende der Zusammenarbeit betroffen sind und was das für die Projekte bedeutet, ist unklar. Alle würden aber nun geprüft und mögliche Folgen bewertet, sagte der DLR-Sprecher – und: „Wir nehmen die Reaktion der russischen Seite zur Kenntnis, möchten sie aber nicht weiter kommentieren.“
Der Vorstand des DLR beschloss nun, die Zusammenarbeit mit russischen Institutionen bei „laufenden oder in Planung befindlichen Projekten“ zu stoppen. Es werde zudem keine neuen Projekte oder Initiativen mit Institutionen in Russland geben. Wo es erforderlich sein sollte, werde das DLR in die „nötigen Abstimmungen“ mit weiteren nationalen und internationalen Partnern eintreten. (hol, red)