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Mutmaßlicher Sprung von Brücke53-Jähriger Zeuge der Explosion am Kölner Vanity-Club gestorben

Lesezeit 2 Minuten
Zerstörter Eingang des Vanity Clubs nach einer Explosion auf den Ringen

Bei der Explosion (16. September) am Nachtclub Vanity war der 53-Jährige Mann leicht verletzt worden.

Die Obduktion des Leichnams ist für Freitag, 4. Oktober geplant. Der 53-Jährige hatte sich während der Explosion am Vanity-Club im Gebäude aufgehalten.

Ein 53 Jahre alter Mann hat am Mittwochnachmittag (2. Oktober) bei einem mutmaßlichen Sprung von der Eisenbahnbrücke an der Karlsruher Straße in Köln-Buchforst tödliche Verletzungen erlitten. Das teilten am Donnerstag Staatsanwaltschaft und die Kölner Polizei mit. Bei dem Toten handele es sich um die Reinigungskraft, die am 16. September beim Sprengstoffanschlag am Club Vanity auf dem Hohenzollernring leicht verletzt worden war.

Die Staatsanwaltschaft und die Polizei teilen weiter mit, dass sich im Zuge „erster Vernehmungen und Ermittlungen vor Ort“ sowie nach der Durchsuchung der Wohnung des Toten „keine Hinweise auf Fremdeinwirkung“ ergeben haben. Auch der polizeiliche Erkennungsdienst war vor Ort.

Explosionen in Köln: Bisher fanden die Ermittler keinen Zusammenhang

Die Ermittlungsgruppe „Fusion“, die im Zusammenhang mit der jüngsten Explosionsserie unter anderem in Köln ermittelt, ist über den Todesfall informiert. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei sei bisher kein „Zusammenhang mit bisherigen Erkenntnissen zu den Hintergründen der Anschläge in Köln“ ersichtlich. Eine Obduktion des Leichnams ist für Freitag, 4. Oktober angesetzt.

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Als ein Mann an jenem Montagmorgen eine mit Sprengstoff beladene Tüte in den Eingangsbereich des Clubs abstellte und diese anzündete, hielt sich die Reinigungskraft im Gebäude auf. Der 53-Jährige war kurz vor der Explosion im Treppenhaus des sechsgeschossigen Gebäudes beschäftigt und hatte die fremde Person draußen bemerkt.

Reinigungskraft im Vanity Club hatte bei Explosion Knalltrauma erlitten

Er war in die Passage getreten, um nachzusehen. Als der Verdächtige den Brandsatz zündete und flüchtete, wollte der Mitarbeiter ihm zuerst hinterherrennen, tat es aber nicht, weil er an dem brennenden Gegenstand hätte vorbeilaufen müssen. Als die Tüte explodierte, ging der 53-Jährige hinter einer großen Mülltonne in Deckung. Das bewahrte ihn möglicherweise vor schwerwiegenden Verletzungen. Der Mann habe lediglich ein Knalltrauma erlitten, hieß es.

Mehr als 60 Ermittler arbeiten derzeit an der Aufklärung der Explosionsserie – neben Köln gab es ähnliche Taten auch in anderen nordrhein-westfälischen Städten wie Duisburg und Engelskirchen. Hintergrund der Taten sollen Auseinandersetzungen unter Drogenbanden, unter anderem aus den Niederlanden, sein. (red)