Viertes Motel-One-Hotel für Köln„So nah ist kein anderer an der Messe“
Köln – Näher an der Messe kann man wirklich nicht wohnen. Wer aus dem neuen Motel One heraustritt, der steht direkt vor dem Eingang Süd zu den Messehallen. „Ein Gast hat mich bei der Buchung misstrauisch gefragt: Wie nah ist das denn wirklich? Ich habe ihm einfach ein Foto geschickt, das hat ihn dann überzeugt“, sagt Hotelmanager Axel Viehöfer.
Die deutsche Hotelgruppe Motel One hat damit ihr viertes Haus in Köln eröffnet. Und das wartet mit einigen Besonderheiten auf. Im neuen Haus gibt es für die Budget-Kette (Preise ab 79 Euro), die normalweise nur einen Frühstücksbereich in der Lobby bietet, einen ungewöhnlich großzügigen Lounge-, Meeting- und Barbereich und außerdem eine großen begrünten Innenhof.
Drink nach der Messe
Mit diesem Angebot, so Viehöfer, möchte man besonders Messegäste ansprechen, die nach dem Besuch in den Hallen noch netzwerken und bei einem Snack oder einem Getränk entspannen möchten.
Die Gestaltung der öffentlichen Bereichs ist ganz auf das Thema Fernsehen- und Medienstadt Köln abgestimmt – unter anderem wegen der unmittelbaren Nähe zu den RTL-Studios. Alte Filmkameras schmücken Regale, an der Bar laufen in den Gehäusen von Fernseher-Schätzchen TV-Sendungen aus den 60er und 70er Jahren.
Das Hotel hat 308 Zimmer, 20 davon mit Domblick. Wie fast alle Kölner Hotels ist auch das Motel One sehr schwach belegt. Obwohl wieder alle Zimmer vermietet werden dürfen – auch an Privatreisende. Doch nur durchschnittlich etwa 20 Gäste übernachten. „Es sind wieder Geschäftsleute unterwegs, aber wir bemerken auch, dass langsam wieder Städtetouristen kommen“, sagt Hotelmanager Viehöfer. Er ist zuversichtlich, was die Zukunft angeht. Aber es sei klar, dass es keine wesentliche Verbesserung gebe, bevor nicht wieder Messen stattfinden und Lanxess-Arena und der Tanzbrunnen bespielt werden.
Doch Viehöfer schätzt, dass sich nach und nach alles normalisieren werde. Es gebe schon Anfragen von Firmen für den Herbst. „Die Menschen wollen sich treffen und miteinander reden.“ Selbst die Computer-Fachleute von der Digital-Messe Dmexco, die ja leicht über Bildschirm kommunizieren könnten, möchten wieder vor Ort sein, hat er in Gespräche erfahren.
Köln verträgt vier Häuser
Noch arbeiten im Messe-Hotel nur 15 Mitarbeiter, später sollen es einmal bis zu 35 sein. Motel One hat außerdem schon Häuser am Mediapark, am Neumarkt und am Waidmarkt. Alle Hotels hatten während der gesamten Pandemie-Zeit geöffnet, die Belegschaft ging in Kurzarbeit. Es sei niemand entlassen worden, so Viehöfer, der auch Regionalmanager für NRW ist. Für vier Häuser sei genug Platz in der Stadt. „Jedes Haus hat seinen eigenen Mikrokosmos an Gästen.“
Auch Stefan Lenze, Co-CEO der Gruppe, glaubt an den Standort: „Der Kölner Hotelmarkt hat sich, wie auch die Stadt, in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Auf diesen Trend und die aussichtsreichen Perspektiven setzen wir auch mit unserem neuen Hotel“, heißt es in einer Stellungnahme.
Mit einer nachhaltigen Verbesserung rechnen die beiden Hotelfachleute aber erst ab dem dritten Quartal 2021, wenn eine weitgehende Durchimpfung der Bevölkerung stattgefunden hat.
Jürgen Amann, Geschäftsführer von Köln-Tourismus, bestätigt die Entwicklung: „Es geht langsam aufwärts.“ Der Großteil der Hotels sei geöffnet. „Die Sommerferien werden einen Anstieg bei den Städtetouristen bringen – jedoch wohl nicht so rasch wie im Sommer 2020.“
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Damals war die Belegungsspannbreite je nach Ausstattung und Lage der Häuser sehr groß: Manche hatten kaum Gäste, andere waren zu 50 Prozent belegt. Das Messegeschäft werde aber erst später wieder anlaufen.
Bis dahin findet sich das Motel-One-Team in der Nachbarschaft des „Messe-City“ genannten Areals zwischen S-Bahn, ICE-Trasse und den Expo-Hallen zusammen, auf dem sechs Büro- und Hotelbauten bis 2025 zu einem Business-Viertel zusammenwachsen sollen.