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Was will Mandl?Kölns CDU-Parteichef schweigt immer noch über seine Zukunft

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CDU-Parteichef Karl Mandl bei der Mitgliederversammlung am 30. November

CDU-Parteichef Karl Mandl bei der Mitgliederversammlung am 30. November

Vor elf Tagen vertagte die CDU die Wahl ihres OB-Kandidaten, Parteichef Mandl galt trotz viel Kritik als Favorit. Seitdem schweigt er.

Kölns CDU-Parteichef Karl Mandl will sich aktuell öffentlich nicht zur Frage äußern, ob er sich weiter als möglichen Oberbürgermeisterkandidat der Partei für die Wahl am 14. September sieht. Das teilte Kreisgeschäftsführer Bastian Ebel mit. Laut Ebel wird Mandl sich „zu gegebener Zeit“ zu den gestellten Fragen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ äußern. Auf Nachfrage, was das bedeute und ob es noch dieses Jahr geschehe, sagte Ebel: „Zu gegebener Zeit bedeutet tatsächlich zu gegebener Zeit.“

Wie berichtet, hatten geschätzt rund 75 Prozent der 545 Mitglieder der CDU am 30. November die Wahl des OB-Kandidaten in einer offenen Abstimmung mit Handzeichen verschoben. Zur Wahl hätten Mandl und Innenstadt-Politiker Hendrik Biergans gestanden. Nach der Vertagung hatte Mandl auf die Frage geantwortet, ob er nochmal antrete: „Diese Frage stellt sich jetzt nicht.“ Seit dem 30. November ließ er mehrere Anfragen dieser Zeitung unbeantwortet.

Mandl wollte Bündnis zeitnah beenden

Im Vorfeld der Sitzung waren hochrangige Parteimitglieder von Mandl abgerückt, unter anderem acht der neun Stadtbezirksvorsitzenden. Sie kritisierten, dass Mandl mehr oder weniger im Alleingang am 22. November angekündigt hatte, das Mehrheitsbündnis aus Grünen, CDU und Volt (50 von 90 Sitzen im Rat) „zeitnah beenden“ zu wollen. Doch die CDU-Fraktion wusste davon nichts. Am Abend desselben Tages teilte Mandl gemeinsam mit Fraktionschef Bernd Petelkau mit, dass es aktuell keinen Handlungsbedarf gebe.

Ob es nun eine neue OB-Findungskommission geben soll, könnte nächsten Montag im Vorstand entschieden werden. Laut Ebel soll die Wahl des OB-Kandidaten wohl im März stattfinden. Nach der Vertagung hatten einige Mitglieder hinter vorgehaltener Hand auch Mandls Zukunft als Parteichef infrage gestellt. Zu interner Kritik wollte er sich ebenfalls nicht äußern. Er hatte im März 2023 Petelkau abgelöst. Im nächsten Jahr steht die Wahl des Kölner CDU-Vorsitzenden wieder an, sie ist das ganze Jahr über möglich. Mandl beantwortete auch die Frage nicht, ob er nochmal zur Wahl des Parteichefs antreten will.