Illegaler Welpen-Handel in KölnEltern von fünf Kindern sollen lange ins Gefängnis
Köln – Für den illegalen Handel mit Welpen in Köln soll ein Ehepaar aus Neunkirchen-Seelscheid nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für drei Jahre ins Gefängnis. Die Angeklagten hatten im Laufe des Prozesses vor dem Landgericht zugegeben, todkranke Hundebabys der Rassen Beagle, Labrador, Border Collie und Havaneser über Ebay-Kleinanzeigen verkauft zu haben.
Köln: Todkranke Welpen mussten eingeschläfert werden
Der Staatsanwalt hob in seinem Plädoyer das Leid der Tiere und die hohen Tierarztkosten der Käufer hervor. Eine Vielzahl der Welpen musste eingeschläfert werden. Neben der Haftstrafe soll den Angeklagten die Rückzahlung der Beute von etwa 20.000 Euro auferlegt werden. Als Kaution für die Entlassung aus der Untersuchungshaft hatten sie bereits 30.000 Euro gezahlt.
Die Verteidiger Claus und Petra Eßer beantragten eine Haftstrafe, die noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Die Untersuchungshaft habe die Mandanten sehr beeindruckt. Immerhin seien die Angeklagten für sieben Monate von ihren fünf minderjährigen Kindern getrennt gewesen. Ein weiterer Gefängnisaufenthalt sei auch aufgrund des Geständnisses nicht geboten.
Kölner Landgericht: Ehepaar hatte Tat bestritten
Die Welpen wurden den Muttertieren laut Anklage viel zu früh entrissen. Sie waren weder geimpft noch gechippt und hatten in den meisten Fällen die hochansteckende Virusinfektion Parvovirose entwickelt. Hatten sich die Angeklagten zunächst relativ ahnungslos gegeben und die Schuld auf eine Komplizin geschoben, räumten sie letztlich den Betrug und die Tierquälerei ein.
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Der Mann hatte zunächst behauptet, in die Geschäfte nicht wirklich eingebunden gewesen zu sein und die Frau beteuerte, von gesunden Hunden ausgegangen zu sein. Dabei hatten sich die Welpen, die aus Rumänien stammten, reihenweise mit dem todbringenden Virus angesteckt. Das hätten die Angeklagten, die die Tiere bei sich untergebracht hatten, billigend in Kauf genommen.
Schwachen Beagle bei Verkauf in Arm gedrückt
Die Käuferin eines Welpen hatte im Prozess geschildert, wie seltsam ihr die Übergabe des Welpen in Meschenich vorgekommen war. Den zierlichen Beagle für 1000 Euro hatte die Verkäuferin ihr in den Arm gedrückt – offenbar, weil dieser bereits zu schwach zum Laufen war. Bereits am nächsten Tag habe das Tier eingeschläfert werden müssen. Ein Schock für die ganze Familie, so die Zeugin.
Nachdem die 20 Tiere verendet oder eingeschläfert worden waren, hatten Käufer vergeblich versucht ihr Geld zurückzubekommen. Im Prozess hatten sich die Angeklagten bei ihren Opfern entschuldigt. Bei einer Verurteilung ohne Bewährung könnten die Angeklagten ihre Haftstrafe höchstwahrscheinlich im offenen Vollzug antreten.