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Weniger Gewirr, mehr ÜbersichtKVB-Liniensystem könnte künftig ganz anders aussehen

Lesezeit 3 Minuten
KVB Liniennetzplan

Der Liniennetzplan der KVB-Bahnen in Köln

Köln – Liniennetzpläne von Straßenbahnen in Großstädten sind meist ein Gewirr aus bunten Strichen, Zahlen und Buchstaben. Das ist in Köln nicht anders als in anderen Metropolen. Der Kölner Design-Student Benedikt Schmitz hat sich überlegt, wie diese Gewirr übersichtlicher gestaltet werden kann. Seine Lösung für Köln: Ein konzentrischer, also runder Liniennetzplan, der sich dem tatsächlichen Straßenverlauf der Stadt anpasst. Auf Initiative der FDP haben die Freidemokraten mit Grünen, CDU und Volt am Dienstag einen gemeinsamen Antrag in den Verkehrsausschuss eingebracht, dass die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) eine solche runde Darstellung nach dem Entwurf von Schmitz verfolgen soll.

Benedikt Schmitz‘ Plan besteht aus drei Kreisen und vielen Geraden, die sternförmig vom Zentrum nach außen streben. Mittelpunkt des Kreises ist der Heumarkt. Offenbar ist die KVB schon dabei, den konzentrischen Linienplan zu verwirklichen.

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Designer Benedikt Schmitz neben seinem konzentrischen KVB-Liniennetzplan.

„Wir arbeiten bereits an der Umsetzung der Idee und wollen den Liniennetzplan zum Fahrplanwechsel im Dezember einführen“, teilt das Unternehmen auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Ziel sei es jedoch, mit dem Verkehrsbund Rhein-Sieg (VRS) eine verbundweit einheitliche Neukonzeption der Pläne zu erarbeiten. KVB und VRS seien in der Sache bereits im Gespräch. „Würden wir den Plan nur für das Kölner Stadtbahnnetz einführen, gäbe es in den Fahrzeugen und an den Haltestellen zwei unterschiedliche Liniennetzpläne. Das wäre aus unserer Sicht nicht besonders kundenfreundlich“, argumentiert die KVB.

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Deutlich übersichtlichere Darstellung

Der aktuelle Liniennetzplan, der in Bussen, Bahnen und Haltestellen aushängt, besteht in seiner jetzigen Form „seit etwa Anfang der 1990er Jahre“, sagt die KVB. Schmitz hatte seinen neuen Plan mit der Kölner Agentur „Die Informationsdesigner“ schon 2019 der KVB präsentiert. „Sie fanden die Idee interessant. Danach habe ich aber nichts mehr von ihnen gehört“, sagt Schmitz. Dafür habe er Verständnis, denn die KVB hätten in den vergangenen eineinhalb Jahren sicherlich genug mit der Corona-Pandemie zu tun gehabt. Zuletzt hatte er seinen Entwurf am Ebertplatz aushängen, woraufhin die KVB eine Kundenumfrage initiierte. Darin begrüßten die Fahrgäste den runden Plan. Umso mehr freue er sich, dass nun die Politik seinen Entwurf aufgreife.

Möglichst wenige Abbiegungen

Der konzentrische Linienplan sieht deutlich aufgeräumter aus als der bestehende. Das liege daran, dass er versucht habe, so wenig wie möglich Abbiegungen zu benutzen, weil die einen solchen Plan unübersichtlicher mache. „Im aktuellen Plan sind bei manchen Linien sogar Abbiegungen dargestellt, die die Straßenbahn gar nicht fährt“, hat Schmitz festgestellt. Zudem greife sein Plan den Grundriss der Stadt auf, weshalb man Köln darin besser wiedererkennen könne, was wiederum die Orientierung erleichtere. „Köln ist nun mal eher rund, die Stadt ist wie ein Spinnennetz aufgebaut“, mit Ring- und Ausfallstraßen, erklärt Schmitz, der den Plan im Rahmen seiner Bachelorarbeit über Informationsdesign kreiert hat.

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Bislang hat Schmitz einen konzentrischen Plan für Straßenbahnen sowie eine für S- und Regionalbahn in Köln ausgearbeitet. Für das Busnetz ließe sich sein Schema auch anwenden, sagt er. Die von der KVB geforderte VRS-weite Lösung sei ebenfalls möglich. „Dann gibt es darin neben Köln verschiedene konzentrische Mittelpunkte“, eben die von anderen Städten, sagt Schmitz. „Das könnte man für Bonn oder Aachen auch umsetzen.“