Warum der Klassenerhalt für den Effzeh im Streit um die Ausbaupläne am Geißbockheim das Marsdorf aller Dinge ist.
Satirischer WochenrückenblickDie wahre Heimat des FC ist die Bundesliga
Vielleicht könnte Hennes IX. nach dem Kellerduell des FC gegen den VfL Bochum für ein paar Tage auf sein luxuriöses Zuhause im Zoo verzichten, stattdessen auf der berühmten Gleueler Wiese am Decksteiner Weiher grasen, den Pänz im Waldkindergarten zublinzeln und so unter Beweis stellen, dass das Geißbockheim seine wahre Heimat ist, auch wenn er auf einem Biolandhof im tiefsten Westfalen das Licht der Welt erblickte.
Nun ist nicht einmal sicher, ob ein Bock auf einer Wiese in einem Landschaftsschutzgebiet überhaupt grasen darf. Von der Frage, ob der Leinenzwang auch für Geißböcke gilt, mal ganz abgesehen. Das nächste Problem: Wie lautet eigentlich Hennes‘ genaue Adresse für eine mögliche Klageschrift wegen der Zweckentfremdung des Stadtgrüns? „Zoo Köln“ dürfte für eine amtliche Zustellungsurkunde nicht ausreichen.
Klar ist: Seit der FC den Umzug nach Marsdorf in dieser Woche derart unmissverständlich zurückgewiesen hat, als läge diese neue Heimat auf einem anderen Planeten, haben sowohl die Stadtverwaltung als auch die Mehrheit der Kommunalpolitiker keinen Bock mehr, die Gleueler Wiese noch einmal ins Spiel zu bringen. Die FDP hat den Hennes IX. gar mit einem toten Pferd verglichen, das man nicht mehr reiten könne. Sie sollte künftig auf der Hut sein.
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Die SPD-Fraktion steht in Treue fest zum Effzeh
Hennes IX. ist zwar ein friedlicher Geselle, hat im Vergleich zu seinen Vorgängern aber verdammt lange Hörner und ist schon einmal aus seinem Gehege im Zoo ausgebüxt, weil es ihm dort zu langweilig erschien. Im Stadion hingegen hat er sich bisher immer recht sanftmütig gezeigt, weil er einfach nicht riskieren will, dass der finanzschwache Verein auch noch wegen einer Spielunterbrechung zur Kasse gebeten wird, die er provoziert hat. Dafür sorgen schon die Ultras.
Die Einzige, die neben Hennes IX. und den 132.000 Vereinsmitgliedern in Treue fest zu den Geißbockheim-Ausbauplänen des FC steht, ist die Kölner SPD. Von der AfD mal abgesehen, auf deren Unterstützung der Verein aber nicht den geringsten Wert legt. Dummerweise stehen die Genossen mit ihren 19 Sitzen im Stadtrat ähnlich schlecht da wie der FC mit seinen 19 Punkten. Das sind schlechte Voraussetzungen, um eine kölsche Zeitenwende ausrufen. Und vorgezogene Neuwahlen sind noch unrealistischer als der Klassenerhalt des FC.
Genau der ist für den Klub überlebenswichtig. Sozusagen das Marsdorf aller Dinge. Auch wenn die Liebe bekanntlich keine Liga kennt, die wahre Heimat des FC ist und bleibt die Bundesliga. Geißbockheim hin oder her.