Art Düsseldorf 2024: Ist ein reges Kommen und Gehen das gleiche wie Erfolg?

Klappern gehört zum Geschäft, aber muss es gleich ein „Expansionskurs“ sein, wenn sich die Teilnehmerzahl einer Kunstmesse von 95 auf 105 erhöht? Auf einem solchen sieht sich jedenfalls die Art Düsseldorf, die am 11. April zum sechsten Mal im Areal Böhler eröffnet wird. Dabei ist eine andere Zahl viel interessanter: Die Messe vermeldet 34 neue Teilnehmer unter den Galerien, also beinahe ein Drittel; 2023 hatte es bereits eine ähnlich hohe Fluktuation gegeben.

Auch 2024 hat die Art Düsseldorf wieder über 30 neue Teilnehmer

Man kann das positiv sehen, denn das Interesse an der jungen Messe scheint weiterhin groß zu sein. Gerade aus dem Ausland rücken immer wieder Händler nach, verlassen den Marktplatz aber teilweise auch rasch wieder. Offenbar ist die Art Düsseldorf weiterhin in der Findungsphase. Ein harter Kern an Stammkunden hat sich freilich etabliert. Er rekrutiert sich vor allem aus Düsseldorfer, Kölner und Berliner Händlern. Allein aus der Hauptstadt reisen 24 Galerien an, aus Köln sind es immerhin zehn, darunter Boisserée, Ruttkowski, Drei und Philipp von Rosen.

Die ganz großen Namen fehlen nicht nur aus Köln, sondern auch aus Berlin. Es gibt weiterhin etliche deutsche Händler, für die das Rheinland nur einmal eine Reise wert ist, nämlich im November zur Art Cologne. Dafür spricht die Art Düsseldorf eine Klientel an, die es zur Not auch mal bunt und glitzernd mag. Immerhin: Während die Art Cologne das Heil in der Angebotsverknappung sucht, wächst die kleine Nachbarmesse, wenn auch auf bescheidenem Niveau.

Daniel Hug zur Art Cologne

„Kunst darf nicht für Propaganda stehen, egal für welche Seite“

Von

Michael Kohler

Daniel Hug steht mit Mikrofon an einem Stehpult.

Unter den 34 Neuzugängen klingen einige vielversprechend: Meyer Riegger (Berlin), Kewenig (ehemals Köln, jetzt Berlin und Palma de Mallorca), Dirimart (Istanbul) und Plus-One Gallery (Antwerpen). Insgesamt 40 Galerien reisen aus dem Ausland an, die weitesten Wege legen Emami Art aus Kalkutta und Steve Turner aus Los Angeles zurück. Für Düsseldorf spricht dabei nicht nur das allseits gelobte, von Tageslicht durchflutete Areal Böhler, sondern auch der im April relativ übersichtliche Messekalender. Zum Vergleich: Die Art Cologne eröffnet in diesem Jahr zeitgleich mit der Paris Photo und der Turiner Artissima.