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Brit-Awards-KommentarAdele lässt Männern keine Chance – und das ist gut so

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Adele

London – Die Brit Awards – am Dienstagabend zum 42. Mal vergeben – waren mal sehr viel aufregender: The KLF feuerten aus einem Maschinengewehr Platzpatronen ins Publikum, Jarvis Cocker streckte Michael Jackson seinen Hintern entgegen und Chumbawamba kippten einen Kübel Eiswasser über den damaligen Vize-Premierminister. Es waren die 1990er. Wir hatten alle viel zu viel Spaß.

Heute ist der prestigeträchtigste Preis der britischen Popmusik eine vergleichsweise steife Angelegenheit, bei der man schon vorher ahnt, wer in den jeweiligen Kategorien gewinnen wird, es sind halt schlicht die erfolgreichsten Künstler des Vorjahres. Zum ersten Mal allerdings wurden die Preise 2022 geschlechtsneutral vergeben, das heißt es gibt keine getrennten Preise mehr für Männlein und Weiblein. Das war höchste Zeit.

Adele räumt ab

Und führte wiederum dazu, dass Adele in allen wichtigen Kategorien gewann: Album, Single, Künstler(in) des Jahres. Auch sonst gingen viele Preise des Abends an Frauen: Dua Lipa, Billie Eilish, Olivia Rodrigo und Becky Hill wurden ausgezeichnet.

Pop der gleichermaßen interessant und erfolgreich ist, da führt kein Weg dran vorbei, ist derzeit weiblich. Für den drögen Ed Sheeran blieb am Dienstagabend nur der „Songwriter of the Year“.

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Eine weibliche Gewinnerin ließ allerdings stutzen: Die Rapperin Little Simz wurde als „Best New Artist“ geehrt. „Sometimes I Might Be Introvert“ ist sicher eines der aufregendsten Alben des Jahres, aber es ist kein Debüt. Little Simz hat ihr erstes Mixtape vor zwölf Jahren veröffentlicht und inzwischen genauso viele Alben, nämlich vier, herausgebracht wie Adele, mit der sie sich sogar den Produzenten Inflo teilt.

Haben die Brit Awards am Ende das gleiche Hip-Hop-Problem wie die Grammys?