Das war der Dortmunder „Tatort“Eine Handlung auf sehr wackeligen Beinen
Dortmund – Der Dortmunder Hauptkommissar Peter Faber wird immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert und gequält. Der Serienmörder Markus Graf war nicht nur für den Tod von Fabers Frau und Tochter verantwortlich, sondern ist auch noch auf freiem Fuß und treibt sein Unwesen in der Stadt. In mehreren Tatort-Folgen sind die beiden schon aufeinander getroffen – Graf konnte immer wieder entkommen. Fast so wie James Moriarty in den Sherlock Holmes-Geschichten. Auch im neuesten Dortmunder Tatort Monster gibt es wieder ein Zusammentreffen der beiden.
Für „Tatort“-Fans
„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.
Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.
Der Fall
Mia, die Tochter von Fabers Kollegen Jan Pawlak wird entführt und im Darknet versteigert. Ein flächendeckender und dreckiger Pädophilenring steckt wohl dahinter. Kein Wunder also, dass Faber sofort an seinen Erzfeind Graf denkt. Denn schließlich pflegt auch der Serienmörder exzellente Kontakte in die abtrünnigen Kreise. Als dann auch noch eine blutüberströmte junge Frau neben einem Mann gefunden wird, den sie umgebracht hat und fordert, nur mit Faber sprechen zu wollen, setzt sich das Puzzle langsam zusammen.
Die Auflösung
Hinter der ganzen Sache steckt – welch Überraschung – Markus Graf persönlich. Auch die Entführung der kleinen Mia gehört zu dem Racheplan des kalten Killers, der Faber immer noch übel nimmt, dass sein Vater sich nach der Festnahme durch Faber in der Gefängniszelle erhängt hat. Also entführte er die Tochter eines Kollegen und ließ über die junge Frau namens Evelyn ausrichten, dass das Mädchen nur lebend zurückkommt, wenn Faber sich opfert. Ganz schön kompliziert, oder?
Warum Evelyn sich darauf einließ und nebenbei noch ein paar alte Männer tötet? Aus Liebe zu Graf. Denn dieser holte sie in ihrer Jugend selbst aus dem Missbrauchs-Sumpf heraus. Puh, ganz schön konstruiert, nicht wahr? Aber zum Glück hat diese ganze Posse jetzt ein Ende. Denn Graf hat ausgespielt und steckte schließlich ein paar Kugeln ein. Auch Mia konnte gerade so gerettet werden. Friede Freude Eierkuchen also.
Fazit
Also: Die Idee, eine episodenübergreifende Geschichte zu erzählen, ist sicher nicht verkehrt. Im Fall der Dortmunder Ermittler, im Speziellen Faber, ist dies aber gründlich danebengegangen. Und auch die Folge Monster konnte sich durch diese verzichtbare Nebenhandlung nicht wirklich auf das Wesentliche konzentrieren.
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Die ganze Motivation der Protagonisten stand auf wackeligen Beinen, viel zu sperrig und unemotional wurde dieses Erzählkonstrukt nun aber glücklicherweise irgendwie zu Ende gebracht. Darunter litt nicht nur die Folge, sondern auch der Zuschauer. Das war leider ein Reinfall.