„Ad astra“ heißt die neue Privatschule des Tesla-Chefs. Hört man auf dessen Tochter Vivian, will man Elon Musk seine Kinder lieber nicht anvertrauen.
Klassen wie am FließbandElon Musk gründet Schule: Erziehung mit dem Flammenwerfer
„Ad astra“, zu den Sternen, hat Elon Musk die Privatschule getauft, die er zum neuen Schuljahr im texanischen Bastrop, in der Nähe seines Weltraumunternehmens SpaceX, eröffnen will.
Drei- bis neunjährige Kinder können sich noch an der Lehranstalt mit den Schwerpunkten Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik bewerben. Es gibt allerdings nur Plätze für 48 Auserwählte aus der „nächsten Generation von Innovatoren“.
Elon Musk will Kinder wie am Fließband lehren
Musk hatte bereits vor zehn Jahren seine erste eigene Schule gegründet, nachdem er fünf seiner Kinder aus der öffentlichen Erziehungsanstalt genommen hatte. Das vom Staat verordnete reguläre Curriculum sagte ihm nicht zu. Alternativ schlug er unter anderem vor, dass „alle Kinder dieselbe Klasse zur gleichen Zeit durchlaufen, wie am Fließband“. Was klingt, als hätte der Tesla-Chef fordistische Prinzipien aus dem Autobau auf Biegen und Brechen im Bildungswesen umsetzen wollen.
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Zum Lehrplan gehörte damals auch, Roboter mit Flammenwerfern zu bekämpfen. Ein großer Spaß. Sprachen, Musik und Kunst waren dagegen als Fächer ersatzlos gestrichen. Wozu hat man schließlich die KI? Ob Musk diesmal aktiv dem von ihm gefürchteten „Woke Mind Virus“ per Flammenwerfer beikommen will? Eine solche Ansteckung mit linkem Gedankengut hatte er in der vergangenen Woche seiner Transgender Tochter Vivian Jenna Wilson bescheinigt. Die 20-Jährige hat schon vor zwei Jahren seinen Namen abgelegt und jeden Kontakt mit ihrem Vater abgebrochen. Jetzt quittiert sie seine öffentlichen Vorwürfe mit ihren eigenen, enorm unterhaltsamen Botschaften auf Threads, der Konkurrenz zu Musks Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter.
Musks Grundschule soll in eine futuristische Universität münden
Ihr Vater, schreibt sie dort, sei keineswegs der Familienmensch mit christlichen Werten, als der er sich derzeit inszeniere. Er habe sich für seine Kinder nie interessiert und im Grunde noch nicht einmal für die exakte Wissenschaft. So gebe er „einen Scheiß auf den Klimawandel“ und, sagt die 20-Jährige, selbst seine viel beschworenen Träume von einer multiplanetaren Zivilisation seien nur vorgeschützt, weil der Tech-Milliardär wie der allmächtige CEO aus dem Science-Fiction-Roman „Ready Player One“ wirken wolle.
Im Moment nutzt der reichste (oder zweitreichste, je nachdem, wie bei ihm und Jeff Bezos gerade die Aktien stehen) Mann der Welt allerdings die eigene Plattform dazu, die Unruhen durch rechte Hooligans in Großbritannien zu einer Art Endkampf der weißen Rasse hochzujubeln. Da wirkt der kühne Weltraum-Visionär eher wie ein aufgewärmter Charles Manson.
Der Musk'sche Ausbildungsweg soll nach zwölf Jahren in eine noch zu gründende, futuristische Universität münden, nicht auf dem Mars, sondern ebenfalls in Texas. Hier will der Unternehmer eine Art libertäre Enklave errichten, in etwa so, wie es der Erfinder John Galt in Ayn Rands rechter Bibel „Der Streik“ („Atlas Shrugged“) in Colorado getan hat.
Wir freuen uns schon auf die zukünftigen Raketeningenieure und Erkunder des Sonnensystems. „Per aspera ad astra“ („Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen“) heißt es beim römischen Philosophen Seneca. Vielleicht führt der Weg zu den Sternen für Elon Musk ja durch den braunen Sumpf.